Oberhausen.

Ein düsteres Bild der Strukturen des Sozialraums Oberhausen-Mitte/Styrum malt der Bericht zum Landesprogramm „Aktiv für Arbeit im Stadtteil“, der den Mitgliedern der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen in ihrer letzten Sitzung vorgelegt wurde. Überdurchschnittlich viele Empfänger von Sozialleistungen, Langzeitarbeitslose und hohe Kinderarmut sind nur einige Aspekte.

Das Programm „Aktiv für Arbeit im Stadtteil“ soll nun helfen, diese problematischen Strukturen zu verbessen – durch Reaktivierung bestehender Projekte und/oder Schaffung neuer Netzwerke.

„Verschärfung der Situation“

Der Bericht hält fest: „Im Programmgebiet Innenstadt mit 13.039 Bewohnern konzentrieren sich in großem Maße Aspekte sozialer Ungleichheit.“ Besonders viele junge Menschen, kinderreiche Familien, Alleinerziehende und Singles leben hier. 32,3 Prozent sind von staatlichen Leistungen abhängig (z.B. ALG II). Insgesamt beziehen 6454 Menschen mehr als 21 Monate staatliche Leistungen, sind also langzeitarbeitslos. 1572 von ihnen haben eine ausländische Nationalität. Von den 1529 arbeitslos gemeldeten Bewohnern ist jeder fünfte jünger als 25 Jahre. Auch der Anteil derer, die keine Berufsausbildung haben, sei erschreckend hoch. In der City leben zudem die meisten „Nichtdeutschen“, die Kinderarmut liegt bei 50 Prozent. Deutlich sei der Trend zu weiterem Kaufkraft- und Einkommensverlust festzustellen.

Seit 2004, heißt es weiter, sei im City-Bereich „eine Verschärfung“ der Situation zu beobachten. Fehlende oder nur kurzfristige Förderprogramme der Sozial- und Betreuungsarbeit hätten keine Besserung gebracht. Die Teilnahme am Landesprogramm „Aktiv für Arbeit im Stadtteil – arbeitsmarktpolitisches Netzwerkcoaching in städtischen Problemgebieten“ soll nun positive Weichen stellen.

Optimierung der Fördermaßnahmen für Innenstadt

Mitarbeiterin Heike Niestrath: „Dazu sollen vorhandene Strukturen wie sie Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Arbeitskreise, Vereine, Schulen und andere bieten, besser vernetzt werden.“ Das soll zur Optimierung der Fördermaßnahmen für die Innenstadt führen. In einem neu zu schaffenden Gremium sollen arbeitsmarktpolitische Akteure gebündelt werden.

Den Trägerverbund des Projektes, das bis zum 31. Dezember 2014 befristet ist, bilden die Ruhrwerkstatt und das Zentrum für Ausbildung und berufliche Qualifikation (ZAQ). Finanziell unterstützt wird es zu 80 % mit Landesmitteln und Gelder des Europäischen Sozialfonds. 20 % übernimmt der Trägerverbund. Zur Koordinierung wurden eine Vollzeit- und zwei Teilzeitstellen geschaffen.