Oberhausen beteiligt sich an einer bundesweiten Initiative der Großstädte. Im Fokus stehen familienfreundliche Angebote. Stadt sieht sich gut aufgestellt.
Ein weiterer Baustein für eine familienfreundliche Stadt: Oberhausen hat sich der Initiative „Neue Zeiten für Familie“ angeschlossen. Deren Ziel ist es, bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen und die Lebensqualität zu verbessern: Öffnungszeiten von Schulen und Kitas, Ämtern und Arztpraxen sowie Kultureinrichtungen sollen künftig besser mit Arbeitszeiten zusammenpassen. Auch Freizeitangebote und der Nahverkehr in den mehr als 40 mitwirkenden Städten sollen an die Bedürfnisse von Familien angepasst werden.
Lokales Bündnis seit 2005
„Wir beschäftigen uns schon lange mit diesen Themen und konnten der Initiative daher guten Gewissens beitreten“, betont Andreas Stahl vom Büro für Chancen- gleichheit. Bereits seit 2005 gebe es das Oberhausener Bündnis für Familien, zu dem sich wichtige lokale Akteure zusammengeschlossen haben. „Alle wollen Oberhausen für Familien attraktiv gestalten.“
Oft haben Eltern Schwierigkeiten, familiäre Wünsche und berufliche Verpflichtungen zu vereinbaren; sie stehen unter großem Zeitdruck. „Bereits seit 2006 werden in Oberhausen vorbildliche familienfreundliche Unternehmen ausgezeichnet“, sagt Stahl. Deren Angebote reichen von flexiblen Arbeitszeitmodellen, Vermittlungshilfen zur Kinderbetreuung bis hin zu Büro mit angeschlossenem Kinderzimmer.
In Oberhausen hat sich ein "Kombimodell" etabliert
Damit Alleinerziehende oder im Schichtdienst tätige Eltern ihre Kinder betreut wissen, habe sich in Oberhausen zudem ein „Kombimodell“ etabliert: Eltern schicken ihre Sprösslinge erst in die Kita, dann übernimmt eine Tagesmutter. Seit kurzem hat eine Löwenzahn-Kita zudem bis 20 Uhr geöffnet.
„Die Betreuung in Randzeiten ist also sichergestellt.“ Auch, wer nach der Arbeit noch schnell etwas erledigen wolle, habe gute Chancen: „Viele Supermärkte sind spätabends geöffnet, in einigen Ämtern gibt es lange Servicetage und vieles lässt sich inzwischen schon online erledigen“, freut sich Stahl, der auch das seiner Meinung nach gut getaktete Nahverkehrsnetz lobt.
Nur ein Drittel fühlt sich über Angebote gut informiert
Doch trotz aller Bemühungen: Zwei Drittel der für den Familienbericht 2012 Befragten geben an, dass sich Familie und Beruf in Oberhausen nur „mit viel Energie und Geschick vereinbaren“ lassen. Und nur ein Drittel fühlt sich über die die familienspezifischen Angebote der Stadt gut informiert. Insgesamt aber halten 35% der Befragten die Stadt immer noch für familienfreundlich. Vielleicht, so die Hoffnung, wird sich diese Einstellung in Zukunft noch verbessern.