Oberhausen. Städtische Dienstleistungstochter OGM kauft Problem-Immobilie bei Zwangsversteigerung für 300.000 Euro. Wehling: Chance für die Innenstadt

Die Oberhausener SPD setzt ihre Ankündigung, Lösungen für die großen „Problem-Immobilien“ in der Stadt zu finden, jetzt in die Tat um. Erster Schritt ist der Kauf der seit Jahren leerstehenden Markthalle an der unteren Marktstraße: Die städtische Dienstleistungstochter Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) hat am gestrigen Donnerstag bei einer Zwangsversteigerung das marode Gebäude für 300.000 Euro gekauft.

Der Kaufpreis liegt deutlich unter dem Schätzwert von 600.000 Euro. Oberbürgermeister Klaus Wehling (SPD) nannte den Erwerb der Markthalle „eine wichtige Chance für die Innenstadtentwicklung“.

Umzug der Arbeitsagentur

Die SPD hatte zuletzt eine Variante favorisiert, wonach die Markthalle weichen müsste und die Arbeitsagentur in einen Neubau an der Ecke von Markt- und Friedrich-Karl-Straße ziehen könnte. Bekanntlich müsste der bisherige Sitz der Oberhausener Agentur für Arbeit an der Mülheimer Straße aufwendig saniert werden, Kostenpunkt bis zu sechs Millionen Euro. Die Hoffnung ist, dass ein Umzug der rund 300 Mitarbeiter von Arbeitsagentur und Jobcenter die Kundenfrequenz in der City steigern würde.

Die Beteiligten bei Stadt und OGM schweigen sich derzeit noch über die genauen Zukunftspläne aus. Nur so viel: Es bestehe die Hoffnung „Impulse für Festigung und Aufwertung des Einzelhandels-, Wohn- und Dienstleistungsstandortes Alt-Oberhausen“ setzen zu können, so Wehling. Er erinnert an den Erwerb und den Umbau der ehemaligen GHH-Hauptverwaltung an der Bahnhofstraße in den 90er Jahren: „Hier haben wir durch gezielte öffentliche Investitionen Arbeitsplätze und damit Leben, Kaufkraft und Umsatzperspektiven in die Sterkrader Innenstadt gebracht. Wir konnten damit auch private Investitionen in der Nachbarschaft anstoßen und eine zuletzt nicht sehr ansehnliche, große Immobilie städtebaulich erheblich aufwerten.“

Investor von außerhalb

Der Kauf der Immobilie bedeutet aber nicht automatisch, dass die OGM am Standort der Markthalle auch selbst bauen wird, wie Geschäftsführer Hartmut Schmidt auf Nachfrage erklärt. Es seien verschiedene Modelle denkbar, etwa auch mit einem Investor von außerhalb. „Wir wollten zunächst dieses Grundstück sichern und sind an weiteren Grundstücken in der Umgebung interessiert“, so Schmidt.

„Hier müssen wir nun eine intelligente Mischung von Gewerbe- und Freiflächen, von Arbeit und Grün entwickeln“, formuliert er die Anforderungen an die zukünftige Nutzung des Geländes.