Oberhausen. Nach zehn Jahren schließt Uta Backmann die Libraria-Buchhandlung. Einen Nachfolger hat die 69-Jährige trotz intensiver Suche nicht gefunden.
Noch stehen Bücher, Kerzen und Kreuze in den Regalen, doch hier und dort gibt es bereits so manche Lücke: Anfang August wird Uta Backmann die Libraria-Buchhandlung schließen. Zehn Jahre lang hat sie in dem kleinen Ladenlokal an der Falkensteinstraße neben Belletristik auch christliche Literatur und Devotionalien verkauft. „Ich habe gesundheitlich einige Warnschüsse erhalten, und nach einem jahrzehntelangem erfüllten Berufsleben möchte ich mich nun zurückziehen“, erklärt die 69-Jährige.
Seit fast 50 Jahren in dem Beruf tätig
Die Entscheidung hat sich Uta Backmann nicht leicht gemacht: „Ich bin Buchhändlerin mit Leib und Seele und das schon seit fast 50 Jahren“, erklärt sie. Nach der Lehre in Bonn arbeitete sie in verschiedenen Buchhandlungen und Bibliotheken, bis sie „der Liebe wegen“ nach Oberhausen zog. „Hier hatte ich die Möglichkeit, den Traum von einem Buchladen, wie ich ihn mir als Kunde immer gewünscht hätte, zu verwirklichen“, freut sich Backmann.
Zahlreiche Sonderangebote
Der Räumungsverkauf hat bereits begonnen. Bis zur Schließung der Libraria-Buchhandlung an der Falkensteinstraße 209 am 3. August wird es zahlreiche Sonderangebote geben.
Ein Teil der Devotionalien wird im Anschluss im Kirchenzentrum an der Neuen Mitte weiterverkauft, einige Stücke möchte Uta Backmann Kirchengemeinden überlassen.
Es seien manchmal harte und schwierige, aber vor allem sehr schöne Jahre gewesen. „Mit so einem Laden kann man in der heutigen Zeit allerdings nicht reich werden“, erklärt Backmann, warum sie trotz intensiver Suche keinen Nachfolger gefunden hat. Die Räumlichkeiten wird sie in Zukunft privat nutzen – als Lesezimmer und persönliche Bibliothek.
„Mein Herz hängt einfach an der Literatur“
„Nur auf dem Sofa sitzen, kann ich aber auch nicht“, sagt Backmann, die sich seit vielen Jahren in Kirche und Kultur ehrenamtlich engagiert. Lesungen im K14 wird sie daher ebenso weiter betreuen wie so manchen Büchertisch, und auch im Büchercafé der evangelischen Lutherkirchengemeinde will sie sich in Zukunft noch stärker engagieren.
Dort können Interessierte bei einer Tasse Kaffee in Büchern schmökern oder sich mit anderen Besuchern austauschen. „Ich möchte dort verstärkt Lesungen mit ortsansässigen Autoren organisieren“, erzählt Backmann, die den Geruch von Büchern und die Welten, die zwischen den zwei Deckeln verborgen liegen, liebt: „Mein Herz hängt einfach an der Literatur.“
Persönlicher Umgang mit Kunden stets sehr wichtig
Viele Kunden besuchen in diesen Tagen noch einmal die Buchhandlung an der Falkensteinstraße, um sich bei Uta Backmann zu bedanken und alles Gute für die Zukunft zu wünschen: „Fast täglich steht jemand mit einem Blumenstrauß in der Tür. Da sind schon viele Tränen geflossen“, erzählt Backmann, die bei diesen Worten selbst einen kleinen Kloß im Hals hat.
Das Zwischenmenschliche, der persönliche Umgang mit dem Kunden, sei ihr immer sehr wichtig gewesen: „Ich werde viele schöne Erinnerungen mitnehmen und hoffe, dass ich vielen Kunden etwas mitgeben konnte“ – nicht nur gute Literatur.