Oberhausen. „Lesen – Hören – Staunen“: Die Oberhausener Stadtbibliothek startet eine große Kampagne, um neue Nutzer zu gewinnen. Die NRZ ist Medienpartner: So kommen Chefreporter Matthias Maruhn, Politikchef Jan Jessen, Sportkolumnist Ronald Reng und die Kindernachrichten-Redaktion ins Bert-Brecht Haus zum Lesen, Erzählen und Diskutieren.

Ein verstaubter Ort, an dem viele trockene Romane lagern – das ist das Bild, das noch viele Menschen von einer städtischen Bücherei haben. Die Oberhausener Stadtbibliothek will das jetzt ändern und startet unter dem Motto „Lesen – Hören – Staunen“ eine groß angelegte Imagekampagne.

Die NRZ unterstützt sie als Medienpartner dabei (siehe unten). Denn Lesen verbindet – und ist echter Bildungsfaktor.

"Ich lade alle Gruppen ein"

„Stadtbibliotheken sind der größte kulturelle Anbieter“, sagt der Oberhausener Leiter Hans-Dietrich Kluge-Jindra. 800.000 Ausleihen zählte die Stadtbibliothek im vergangenen Jahr, 40 Prozent davon im Kinder- und Jugendbereich.

Die Tendenz ist steigend, zumal die Zentralbibliothek im Bert-Brecht-Haus aufwendig renoviert wurde und ihr Angebot ausgeweitet hat. „40 Prozent der Ausleihen sind bereits Nicht-Bücher“, sagt Verwaltungsleiter Hajo Mattheis – also CDs, DVDs, Konsolenspiele oder Hörbücher, die über die „Onleihe“ verliehenen ­E-Books nicht mitgezählt.

„Trotzdem gibt es eine Menge Leute, die Bibliotheken nicht nutzen. An die wollen wir ran“, sagt Kluge-Jindra. Ihnen will er zeigen, dass „Bibliotheken ein Ort sind, an dem es Spaß macht, sich zu treffen. Hier kann zentral jede Fragestellung mit Informationen belegt werden.“

Er spricht deshalb „an alle Gruppen eine Einladung aus, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Wir können jeder Gruppe Angebote machen.“ So gibt es demnächst eine Aktion mit einer Yoga-Schule, eine weitere mit einer Taekwondo-Schule ist geplant.

Kostenlose Schnuppermitgliedschaft

Im Zuge ihrer Kampagne wirbt die Stadtbibliothek unter anderem auf Litfaßsäulen, City-Light- und anderen Postern sowie Dreieckständern und auf Facebook. Die 7500 Euro dafür hält Kulturdezernent und Kämmerer Apostolos Tsalastras für sehr gut angelegt: „Ich bin total begeistert von der Kampagne und glaube, dass sie funktionieren wird.“

Die Kampagne mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen auch der NRZ zieht sich bis ins nächste Jahr hinein. Befristet bietet die Stadtbibliothek dabei auch eine kostenlose Schnuppermitgliedschaft für drei Monate an. Normalerweise zahlen Erwachsene 16 Euro Jahresgebühr, für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist die Mitgliedschaft ohnehin kostenlos.

Ziel der Kampagne ist es, bis zum Jahr 2020 jährlich 20 000 Euro mehr über Gebühren einzunehmen, das entspräche einem Plus von 1500 zahlenden Mitgliedern. Insgesamt wird die Bibliothek jährlich von der Stadt mit vier Millionen Euro bezuschusst.

Erzählungen aus einem bewegten Reporter-Leben

NRZ-Chefreporter Matthias Maruhn
NRZ-Chefreporter Matthias Maruhn © WAZ FotoPool

Wer viel reist, kann auch viel erzählen. Das will NRZ-Chefreporter Matthias Maruhn (56), der seit über 20 Jahren für die NRZ unterwegs ist, gerne tun: Am Mittwoch, 26. Juni, um 19 Uhr stellt er im Leseloft der Stadtbibliothek im Bert-Brecht-Haus an der Lange­markstraße 19-21 einige ausgewählte Reportagen vor, untermalt mit Fotos und Filmsequenzen von Reisen, die ihn immer wieder in Kriegs- und Krisengebiete führten. So berichtete Maruhn aus Bosnien, Kosovo, Haiti, Japan, dem Irak, Afghanistan, dem Sudan und zahlreichen weiteren afrikanischen Staaten.

Immer wieder hat er sich zudem auf leicht skurrile Abwege begeben: Auf Inline-Skates rollte er von Essen nach Berlin, mit dem Tretboot befuhr er den Rhein, zu Fuß tippelte er ans Meer, durch Eifel und Sauerland, auf dem Kamel bereiste er Mauretanien. Zudem hat er arme NRZ-Leser im Urlaub besucht und darüber geschrieben. Davon will er erzählen, über alle Aspekte des Reporterlebens diskutieren.

Beginn der etwa zweistündigen Lesung mit bis zu 100 Gästen ist um 19 Uhr. Einlass ist ab 18.30 Uhr – wir empfangen Sie mit einem Getränk. Die NRZ verlost 50 mal 2 Karten für die Lesung. Wer dabei sein will, kann unter 01802 - 40 40 74 (6 ct / Anruf a. d. dt. Festnetz, Mobilfunktarif max. 42 ct / Min.) an der Verlosung teilnehmen. Die Servicenummer steht für Anmeldungen am heutigen Freitag bis 20 Uhr, am Samstag von 6 bis 14 Uhr sowie am Sonntag zwischen 15 und 20 Uhr bereit. Die Gewinner werden am Montag, 24. Juni, telefonisch oder per Mail benachrichtigt.

Lesespaß für Kinder mit Eisbär Knut

Das wird ein Spaß für in den Sommerferien (noch) nicht verreiste Kinder, zu dem die Stadtbibliothek gemeinsam mit der Kindernachrichten-Redaktion der NRZ einlädt: Am Donnerstag, 25. Juli, kommt um 16.30 Uhr die NRZ-Kindernachrichten-Redaktion in die Stadtbibliothek im Bert-Brecht-Haus an der Langemarkstraße 19-21.

Redakteurin Katrin Martens erzählt in der Kinderbibliothek, wie die NRZ-Kinderseite „Knuts Klartext für Kinder“ gemacht wird. Zudem gibt Expertin Christina Liedtke Tipps für die Urlaubslektüre. Natürlich macht auch unser Kindernachrichten-Maskottchen, der Eisbär Knut, mit. Bis zu 25 Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren können dabei sein.

Und so funktioniert’s: Schicke bis Freitag, 19. Juli, ein Foto von Dir an die E-Mail-Adresse kinder@nrz.de (Stichwort: „Mein Lieblingsbuch“) und erzähle uns in ein paar Sätzen von Deinem Lieblingsbuch. Wovon handelt das Buch? Wer hat es geschrieben? Was passiert in der Geschichte (in drei Sätzen)? Und warum findest Du das Buch gut, spannend, lustig oder lehrreich?

Unter allen Einsendern losen wir 25 Kinder aus und laden sie zu der Aktion in der Stadtbibliothek ein. Die Tipps stehen dann demnächst mit eurem Foto auf der NRZ-Kinderseite. Fragt bitte vorher Eure Eltern, ob sie einverstanden sind, dass Ihr bei der Aktion mitmacht.

Von Fußball und Nahost-Politik

Diese beiden Termine sollten Sie sich vormerken: Am Freitag, 12. Juli, um 19 Uhr stellt NRZ-Sportkolumnist und Bestseller-Autor Ronald Reng in der Stadtbibliothek sein neues Buch „Spieltage – die andere Geschichte der Bundesliga“ vor.

Und am Mittwoch, 11. September, um 19 Uhr, berichtet und diskutiert NRZ-Politikchef Jan Jessen über Außenpolitik mit besonderem Blick auf den Nahen Osten. Über beide Veranstaltungen wird die NRZ rechtzeitig gesondert informieren.