Oberhausen. .
Im Zentrum von Danzig gibt es einen besonderen Ort. Mitten im wuseligen Leben der jungen Szene, zwischen Kneipen und dem Treffpunkt für Freunde der Kultur thront Neptun in Form einer großen Statuette hinter den prasselnden Wasserstrahlen eines Brunnens. Dieses Szenerie ist auch ein Teil von Oberhausen: Denn jedes Jahr vergibt die Kulturkneipe „Gdanska“ den deutsch-polnischen Gesellschaftspreis „Neptun“. Die verkleinerte Abbildung der goldenen Statuette durften bereits 19 Persönlichkeiten in Empfang nehmen, die sich um die Kultur und durch ihr Engagement verdient gemacht haben. Diesmal sind zwei nimmermüde Kämpfer für ehrenamtliches Schaffen dabei. Am Freitag findet die Ehrung ab 19 Uhr am Altmarkt statt.
Preis für Gitarrissimo-Macher und Autor
Jürgen Reinke, Jahrgang 1950, ist in der hiesigen Kulturszene wohl vor allem als treibender Motor der Konzertreihe „Gitarrissimo“ bekannt.
Doch Reinkes Schaffen umfasst mehr als nur die Saiten-Pflege: „Er hat ständig ein offenes Ohr für soziale Projekte und ist mit Begeisterung dabei, kreative Ideen in die Tat umzusetzen“, lobt Maria Golebiewski vom Gdanska, die seit dem Jahr 2002 eine Vielzahl von Persönlichkeiten bei der Verleihung begrüßen konnte. „Der Neptun ist ein schöner Weg ‘Danke’ zu sagen.“
Peter Jötten, Reinkes Weggefährte bei Gitarrissimo und tätig beim Paritätischen Wohlfahrtsverband, wird die Laudatio halten. „Jürgen Reinke arbeitet durch sein Tun deutlich an der deutsch-polnischen Verständigung.“ Gebürtig stammt Reinke aus Hohenlimburg, kam als Kind nach Oberhausen. Er lernte bei der Stadt, arbeitete als Journalist und Autor, betreute ein Fachgeschäft für Vinyl in Osterfeld.
An seiner Seite wird am Freitag auch Leonard Paszek honoriert. Der Künstler und Journalist hat durch Bücher und Beiträge in deutsch-polnischen Medien für Aufmerksamkeit gesorgt. Paszek verfasst jährlich ein Buch über polnischsprachige Gedichte von in Deutschland lebenden Autoren. Er schrieb auch zweisprachig die Geschichte von polnischstämmigen Seelsorgern in der Region auf.
Rock und Pop nach der Verleihung
Zur Preisvergabe reist außerdem der polnische Konsul Sobczak aus Köln an. Er hat die Ehre, die Statuette nach der Laudatio an die Gewinner zu übergeben.
Es gibt neben einem Empfang noch ein Konzert: Die Gruppe „Black Bone Company“ liefert Rock und Pop.