Oberhausen. Inhaberin Renate de Witt plant Umzug und Neueröffnung. Vorläufiges Ende des seit 2008 währenden Streits ums Lokal an der Finanzstraße.
Der Sterkrader Klosterladen wird an seinem angestammten Platz an der Finanzstraße im Stadtteilzentrum zum Ende des Monats endgültig schließen. Seit der Eröffnung vor rund fünf Jahren hat sich der Klosterladen als Café und Geschäft für Bücher und christliche Geschenke zu einem zentralen Treffpunkt in der Sterkrader Innenstadt entwickelt.
Der laufende Mietvertrag für das Ladenlokal wurde nach Angaben der Pächterin Renate de Witt nun von der Vermieterin gekündigt. Sie plane aber, so Renate de Witt, ihr Café in einem neuen Ladenlokal weiterzuführen. „Im Juni wollen wir ganz in der Nähe weitermachen, und wir hoffen, dass viele unserer Gäste uns folgen werden“, sagt die Inhaberin des Klosterladens.
Streitpunkt: Essensgerüche
Hintergrund des erhofften Neuanfangs ist ein seit fünf Jahren währender Streit zwischen dem Klosterladen und der Eigentümergemeinschaft des Hauses an der Finanzstraße 8. Im Jahr 2011 eskalierte diese Auseinandersetzung zuletzt. Damals hatte der Vorsitzende der Eigentümergemeinschaft gerichtlich über zwei Instanzen erwirkt, dass in dem Ladenlokal kein warmes Mittagessen mehr angeboten werden durfte; es ging um den Vorwurf von Essensgerüchen in dem ansonsten von Arztpraxen und einer Apotheke geprägten Haus.
Für den ehemaligen Geschäftsführer der damaligen Sterkrader Klosterladen GmbH rechnete sich das Angebot somit nicht mehr. Das Geschäft stand mit seinem Café trotz hoher Kundenfrequenz vor dem Aus.
Im Hintergrund brodelte der Streit weiter
Stammgäste des Klosterladens setzten sich für den Erhalt ein, auch engagierte sich die Sterkrader Interessengemeinschaft (Stig), die die Streitparteien an einen Tisch bringen konnte. Die Schließung konnte vorerst verhindert werden – im Klosterladen gibt es seitdem keinen warmen Mittagstisch mehr, dafür wurde das Frühstücksangebot ausgebaut.
Offenbar brodelte der Rechtsstreit im Hintergrund aber heftig weiter. Dem Vernehmen nach geht es diesmal um zum Teil nicht gezahlte Mieten. Streitparteien sind demnach der ehemalige Geschäftsführer und die Vermieterin des Ladenlokals.
Zum Jahreswechsel änderte sich zwar die Inhaberstruktur des Sterkrader Klosterladens: Renate de Witt, bisherige Teilgesellschafterin der Sterkrader Klosterladen GmbH, ist seitdem alleinige Inhaberin des als Einzelunternehmen geführten Geschäfts. Mit dem Personalwechsel hoffte man im Haus auf einen neuen Anfang, offensichtlich aber vergebens.