Oberhausen. . Die Beschwerden über Menschengruppen, die sich am Altmarkt zum Alkoholkonsum treffen und durch lautstarkes Benehmen auffallen, nehmen zu. Der Zustand sei „unzumutbar“, so die Kaufleute vor Ort. Nun reagiert das Ordnungsamt, das in diesem Sommer einen Schwerpunkt auf den Altmarkt legen will.

Es werde gepöbelt und herumgeschrien, sogar vom vollzogenen Geschlechtsverkehr direkt am Altmarkt ist die Rede: Immer lauter werden die Beschwerden von Gewerbetreibenden, Kunden und Anwohnern des zentralen Oberhausener Marktplatzes mit der Herz-Jesu-Kirche über jene Menschengruppen, die sich dort wohl vor allem zum Konsumieren von Alkohol treffen, sich lautstark gebärden und dadurch unangenehm auffallen.

Der Zustand sei „unzumutbar“, heißt es von Kaufleuten, die große Sorge um die Attraktivität der City haben. City-Manager Franz Muckel fasst zusammen: „Wir sind in dieser Lage hilflos, da müssen die Experten ran.“

Das Ordnungsamt reagiert

Nun reagiert das Ordnungsamt, das in diesem Sommer einen Schwerpunkt auf den Altmarkt legen will: Verstärkt werde der Kommunale Ordnungsdienst dort kontrollieren, sagt Dezernent Frank Motschull zu. Im schlimmsten Fall droht Pöbelnden der Platzverweis – doch ob diese Verdrängungstaktik langfristig hilft, wird bezweifelt.

An Bänken an der Stöckmann- und der Gutenbergstraße, vor der Siegessäule oder auf den Treppen zur Herz-Jesu-Kirche treffen sich mindestens drei dem Ordungsamt bekannte Gruppen; Männer, auch Frauen und Hunde gehören offenbar dazu, selbst Kinder sind nach Beobachtungen vieler Betroffener häufig dabei. Zwischen den Gruppen herrschen Konflikte, auch untereinander komme es mit zunehmendem Alkoholkonsum häufig zu Prügeleien und Wortgefechten mit derbem Vokabular, berichten Gewerbetreibende.

Brautpaar an Trauung gehindert

Aus umliegenden Kneipen werden Diebstähle gemeldet, Gäste sollen im Biergarten angepöbelt worden sein. Dass an Hauswände und vor statt in der öffentlichen Toilette am Markt uriniert wird, sorgt zudem für Ärger.

Mehrfach waren im vergangenen Jahr Polizei und Ordnungsamt vor Ort. Im Rathaus wurde bereits unter der Moderation von Klaus Wehling mit Polizei, Kaufleuten, Kirche, Diakonie und Citymanagement über mögliche Lösungen diskutiert, bisher ohne Erfolg.

Alternativer Treffpunkt ausgeschlossen

Am Kleinen Markt in Sterkrade hatte zuletzt eine ähnliche Situation gelöst werden können, indem ein alternativer Treffpunkt für die dort aufgefallenen Menschen gefunden wurde. Diese Lösung sieht City-Manager Franz Muckel auf Alt-Oberhausen als nicht übertragbar an: „Wir haben keine alternativen Flächen.“

Auch einen Raum als Treffpunkt könne man nicht einrichten, da die einzelnen Gruppen untereinander nicht miteinander klar kämen: „Dann bräuchten wir ja drei Trinkerräume.“