Oberhausen.

Von den Großen lernen, heißt siegen lernen, mag sich NRW-CDU-Generalsekretär Bodo Löttgen in der Oberhausener CDU-Diaspora gedacht haben und eiferte gleich zu Beginn seiner Wahlkampf-Motivationsrede dem Weltpolitiker US-Präsident Barack Obama nach. „Unter Freunden darf man das“, sagte Löttgen auf dem Parteitag der CDU Oberhausen und zog wie Obama in der Berliner Hitze sein Jackett im eher kühlen Veranstaltungssaal des Technologiezentrums TZU aus. „Aber was man unter Freunden nicht darf, ist, sich zu bespitzeln.“

Unerwartet gute Ergebnisse

Unter Freunden darf man sich allerdings Mut machen – und das leistete der relativ neue oberste Wahlkampf-Manager der CDU, die bei der Landtagswahl vor einem Jahr auf ein Rekordtief von 26 Prozent absackte, mit Bravour. Löttgen sieht die CDU natürlich auf der Überholspur: „In den Umfragen liegen wir in NRW für eine Landtagswahl bei 35 Prozent, für die Bundestagswahl sogar bei 40 Prozent. Vor kurzem hätte solch gute Ergebnisse keiner erwartet. Doch noch ist der Drops nicht gelutscht.“

In die gleiche Kerbe hieb Oberhausens CDU-Parteichef Wilhelm Hausmann: „Wir sind in NRW wieder voll da.“ Er hat zudem auch noch einen steten Niedergang der örtlichen SPD von Kommunal- zu Kommunalwahl beobachtet. Für die Rats- und vielleicht OB-Wahl in Oberhausen im Juni 2014 rechnet sich die CDU gute Chancen aus – weil die SPD zu viele Fehler mache.

„Oberhausen wird schlecht regiert. Die Müllgebühren wie die Kita-Beiträge sind viel zu hoch, die Bäderpreise sind falsch kalkuliert, der Nahverkehr wird ausgedünnt, aber zugleich werden die Steuern stetig angehoben“, sagte Hausmann. Besonders für „den kleinen Mann“ sei das bitter: „Wer um die 35.000 Euro im Jahr verdient, zahlt hier 1000 Euro mehr Abgaben und Steuern, als wenn er in anderen vergleichbaren Städten leben würde“, rechnet der CDU-Chef aus.

Deutliche Kritik an Rot-Grün

„Rot-Grün amtiert hier seit 2009, kriegt hier aber nichts umgesetzt, erst recht nicht bei der Stadtplanung“, diagnostiziert der als Architekt arbeitende Hausmann. „Jetzt gibt es Druck aus der NRW-SPD auf Oberbürgermeister Wehling, rechtzeitig zurückzutreten, damit sein Amt 2014 neu besetzt werden kann. Selbst Sozialdemokraten sagen, die Zeit unter Wehling und SPD-Fraktionschef Große Brömer seien verlorene Jahre gewesen.“

Riesenbeifall bei den Christdemokraten im TZU-Saal.