Oberhausen. Die CDU wirft der Oberhausener Stadtverwaltung Fehler bei der Ansiedlung von Moscheen vor. Immer mehr Vereine bauten ihre Gebetsstätten in billigen Hinterhöfen und alten Gewerbehallen - oft in direkter Nachbarschaft zueinander. Die Stadt greife nicht regulierend ein, kritisiert CDU-Fraktionschef Daniel Schranz.

„Intransparent, unkoordiniert und unbedacht“ – die CDU wirft der von SPD und Grünen geführten Stadtverwaltung erhebliche Fehler bei der Ansiedlung von Moscheen vor. Die Stadt versäume es, bei der Grundstückssuche von muslimischen Vereinen für die Errichtung von Gebetsstätten regulierend einzugreifen, kritisiert die Fraktion. Deshalb bauten immer mehr Vereine ihre Moscheen in billigen Hinterhöfen und in alten Gewerbehallen – oft geballt und in direkter Nachbarschaft zueinander. „Das befördert Ängste in der Bevölkerung“, warnt CDU-Fraktionschef Daniel Schranz.

Als konkretes Beispiel nennt er die Fahnhorststraße in Osterfeld, wo nach Ansicht der Opposition die Weichen bereits irreparabel falsch gestellt worden seien. Im Stadtteil hat die Straße bereits den Ruf einer „Moschee-Meile“; zusätzlich zu den drei bestehenden Moscheen plant dort auch noch ein bosnischer Verein eine ehemalige Bäckerei zum Gebetshaus umzubauen. Es wird die erste Moschee in Oberhausen mit einem 14 Meter hohen Minarett-Turm sein. Der Bau der Moschee soll schon im Sommer 2013 beginnen.

Gerüchten zufolge bleibt es dabei nicht: Für eine nur wenige Hundert Meter entfernte ehemalige Lidl-Supermarktfiliale soll ebenfalls die Anfrage zum Moschee-Umbau vorliegen. „Wir sind nicht gegen den Bau von Moscheen, aber wir müssen weg von dieser Ballung“, sagte Daniel Schranz während der CDU-Fraktionsklausurtagung in Berlin.

Kein Hinterhof, keine Ballung

Statt im Hinterhof sollen Moscheen in Oberhausen nach CDU-Ansicht präsent etwa an Hauptverkehrsstraßen im Stadtgebiet gebaut werden. „Nur wer sichtbar ist, gehört auch dazu“, sagte Hans Tscharke, CDU-Stadtverordneter und Sprecher im Integrationsrat. Das Rathaus müsse geeignete Grundstücke ausloten und vermitteln. Zentral sieht die CDU die Bauverwaltung, das Büro für Chancengleichheit und das geplante Büro für Integration in der Verantwortung. „Da ist die Verwaltung in der Bringschuld“, sagt Tscharke.

Von den Muslimen fordern die Christdemokraten, offen über ihre Pläne zu informieren. Genau dies war an der Fahnhorst­straße nicht geschehen: Viele Anwohner erfuhren durch die WAZ vom Moscheebau.