Oberhausener Kräfte des Technischen Hilfswerks und der Feuerwehr wurden zum Hochwassereinsatz nach Magdeburg entsandt.

Die Hochwasserlage im Osten und Norden Deutschlands nimmt immer dramatischere Züge an, tausende Menschen mussten bereits ihre Wohnungen verlassen. Am Wochenende wurden deswegen jetzt auch Oberhausener Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr alarmiert. Sie wurden angefordert, um der dortigen Bevölkerung zu Hilfe zu eilen.

„Derzeit sind sechs unserer Kollegen vor Ort in Magdeburg“ teilt Klaus Kösling, der Ortsbeauftragte für das Technische Hilfswerk in Oberhausen, mit. „Weitere Kräfte stehen auf Abruf bereit.“ Und die könnten durchaus zum Einsatz kommen, denn die Pegelstände entlang der Elbe übertreffen die des „Jahrhunderthochwassers“ 2002 teilweise um mehr als einen halben Meter.

Erinnerungen an 2002

Mit insgesamt 16 Einsatzkräften, darunter sechs Berufsfeuerwehrmänner und zehn Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aus Mitte und Königshardt, ist auch die Oberhausener Feuerwehr zur Unterstützung aufgebrochen. Fünf Fahrzeuge machten sich in der Nacht zu Sonntag ebenfalls auf den Weg nach Magdeburg. Dort haben sie den Auftrag, den Elbdeich zum Schutz eines wichtigen Umspannwerkes zu sichern, um eine Notabschaltung zu verhindern. Während des Einsatzes werden die Wehrleute in einer Schule untergebracht und versorgt.

„In den Dienstgebäuden der Hauptfeuerwache wurden Erinnerungen an die Flutkatastrophe 2002 wach“, heißt es von Feuerwehrchef Wolfgang Tingler. „Auch dort waren Einsatzkräfte der Feuerwehr Oberhausen mehrere Tage, insbesondere in der ehemaligen Partnerstadt Freital, zur Gefahrenabwehr und Schadensbeseitigung eingesetzt.“

2002 waren 80 Einsatzkräfte aus Oberhausen im Einsatz

Auch Klaus Kösling denkt an den letzten Hochwassereinsatz zurück. „2002 waren wir mit über 80 Einsatzkräften allein aus Oberhausen vor Ort.“ Kösling erinnert sich aber auch an Pannen bei der Planung. „Es wurde damals der Fehler gemacht, einfach alle verfügbaren Kräfte dorthin zu beordern. Heute wird gezielt das angefordert, was auch vor Ort gebraucht wird.“ So sind die sechs THW-Helfer aus Oberhausen für die Verpflegung der Einsatzkräfte verantwortlich. „Mit der mobilen Küche können 1500 bis 1600 Menschen versorgt werden.“

Kösling selbst bleibt zunächst in Oberhausen. „Ich halte den Kontakt mit den Männern vor Ort und kümmere mich hier um deren Arbeitgeber und Familien.“ Man müsse schließlich bedenken, dass die Helfer beim THW ehrenamtlich aktiv sind.

Klaus Kösling hofft auf Engagement

„Ich würde mich darüber freuen, wenn Menschen sich aufgrund dieser Bilder Gedanken machen und sich in einer der zahlreichen Hilfsorganisationen einbringen“, macht sich Kösling vor dem Hintergrund des Nachwuchsmangels Gedanken. Ob man sich nun beim Roten Kreuz, der Freiwilligen Feuerwehr oder dem THW engagiere, spiele keine Rolle. „Wir brauchen immer engagierte Helfer, auch außerhalb von Katastrophen.“