Oberhausen. Pünktlich zur Eröffnung der Fronleichnamskirmes, jenem alljährlichen Großereignis, das nicht nur nette Menschen anzieht, stellt die Oberhausener Polizei ein überarbeitetes Konzept gegen Taschendiebstähle vor.

Pünktlich zur Eröffnung der Fronleichnamskirmes, jenem alljährlichen Großereignis, das nicht nur nette Menschen anzieht, stellt die Oberhausener Polizei ein überarbeitetes Konzept gegen Taschendiebstähle vor. Ein wichtiger Aspekt: „Wir werden verstärkt auf Prävention setzen“, sagt Kriminalrat Michael Stricker. Der Leiter der Direktion Kriminalität ist überzeugt: „Vor kaum einer anderen Straftat können sich Menschen so gut schützen, wenn sie für die Vorgehensweise der Täter sensibilisiert sind.“

Rückgang um 17 Prozent

Bei der Fronleichnamskirmes geht es direkt los. An der Ecke Bahnhof-/Steinbrinkstraße wird die Polizei mit einem auffällig gestalteten Wagen präsent sein. Darauf zu sehen: ein vor Verzweiflung schwitzender Taschendieb, der nicht an die als Schloss gestaltete Handtasche einer selbstbewussten Dame ran kommt. Für die Gestaltung des Wagens und weiterer Info-Materialien hatte Polizeisprecher Axel Deitermann mehrfach zu einem Polizei-Kollegen Kontakt aufgenommen, der unter dem Namen „Tomicek“ auch als Karikaturist arbeitet. „Von Donnerstag bis Sonntag werden wir an dem Wagen zusätzlich mit einem Infostand präsent sein“, sagt Stricker.

Wer also Fragen zum Schutz gegen Taschendiebe hat, einfach die Beamten ansprechen! Und wer Taschendiebe beobachtet oder selbst Opfer wurde, sofort die 110 anrufen. „Nur so können wir Täter fassen“, verdeutlicht Stricker. Denn neben den Gelegenheitsdieben sind immer mehr professionelle Teams unterwegs, deren Mitglieder von ihren kriminellen Machenschaften leben. Diese Gruppen von zwei, drei oder vier Personen reisen von Ort zur Ort. Sind nur schwer zu packen.

Aufklärungsquote über dem Landesschnitt

Deshalb ist Stricker auch so erfreut über die Aufklärungsquote von 17 Prozent im vergangenen Jahr, die weit über dem Landesdurchschnitt liegt. Außerdem bescherte bereits die erste Fassung des Konzeptes aus 2012 in diesem Jahr Erfolge. Stricker: „Von April bis Januar ging die Anzahl der Taschendiebstähle um 17 Prozent zurück.“

Jetzt soll es den Dieben in der Einkaufsstadt mit ihren über 20 Millionen Besuchern, wie Polizeisprecher Joannes Paus sagt, noch schwerer gemacht werden. 2012 wurden eigens fortgebildete Kriminalbeamte zur Bearbeitung von Taschendiebstählen eingesetzt. Die Polizei zeigte verstärkt Präsenz, was nach dem neuen Konzept nun ausgeweitet werden soll. Zusätzlich werden sich die rund 23 Seniorensicherheitsberater an Bushaltestellen positionieren und dort Senioren ansprechen. Die Stoag sendet in ihren Bussen Warnhinweise. Und die Mitarbeiter vom Kommissariat Vorbeugung informieren an der Marktstraße.