Oberhausen. .
Die Zahlen sind erschreckend. „Wir verzeichnen in Oberhausen normalerweise 300 Diebstähle von Portemonnaies aus Taschen pro Jahr“, sagt Polizeisprecher Ralf Henkemeyer. In 2011 waren es bis jetzt bereits 600. „Und die Hochsaison der Taschendiebe beginnt erst“, warnt Henkemeyer all die, die mit viel Geld in der Tasche ihre Weihnachtseinkäufe erledigen.
Die Polizei rechnet damit, dass die Zahl der Taschendiebstähle - gemeint sind Geldbörsen, die aus Hand-, Jacken- oder etwa Hosentaschen geklaut werden - bis Ende des Jahres bei rund 700 liegen wird. Henkemeyer: „Ein Anstieg dieser Delikte wird nicht nur in Oberhausen, sondern NRW-weit festgestellt. Verantwortlich sind Tätergruppen aus dem südosteuropäischen Raum, die oft nur wenige Stunden in einer Stadt verbringen.“
Reinhard Quante vom Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz: „Die Täter reisen nur für kurze Zeit in Deutschland ein.“ Warum sie gerade in diesem Jahr so aktiv sind, ist unklar. Henkemeyer: „Vielleicht haben sie festgestellt, dass sich der Taschendiebstahl rentiert.“
Tipps von Berti Blaulicht
Die Polizei setzt nun alles daran, den Dieben das Geschäft zu vermiesen. Präsenz ist dabei ein Aktivposten. Quante: „Von der kommenden Woche an wird in jedem Stadtteil ein Einsatzfahrzeug ständig vor Ort sein.“ Acht Polizeibeamte sind das, die im Falle eines Diebstahls blitzschnell am Ort des Geschehens sein können.
Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, Menschen vor Schaden zu bewahren. So ernst das Thema, so spaßig ist der Einsatz von Berti Blaulicht. Wenn Polizeikommissar Willi Taubner mit der Puppe Berti Blaulicht durch die Stadt zieht und Passanten anspricht, haben alle Spaß. Auch wenn Berti den Menschen klar macht, dass es leicht wäre, ihnen das Portemonnaie zu stehlen.
„Ihren Rucksack könnte man gut mit einer Rasierklinge aufschneiden“, warnt er am Mittwoch Christel Horbach in der City. Einer alten Dame, die gerade ihre Geldbörse in der Tasche auf dem Rollator verstauen will, rät er: „Packen Sie sie besser in der Innentasche Ihrer Jacke.“ Hella Freymuth gibt er den Tipp, die die Handtasche so zu tragen, dass der Klettverschluss am Körper anliegt. Unterstützt wird Taubner diesmal von Quante und Seniorensicherheitsberatern.
Viele Diebstähle auf der Marktstraße
In den Straßen und Geschäften in und um die Marktstraße ist das Präventionsteam unterwegs. Centro und Sterkrader Tor bekommen auch noch Besuch von Berti Blaulicht. Quante: „Ein Viertel alle Taschendiebstähle passiert auf der und rund um die Marktstraße, ein Drittel am Centro, einige auch am Sterkrader Tor.
Besonders gern schlagen Diebe in Geschäften zu. Und Senioren sind besonders gefährdet, wenn sie ihre Rente von der Bank abholen. „Deshalb werden wir am 1. und 2. Dezember jeweils von 9 bis 15 Uhr in der Sparkassenfiliale am Sterkrader Tor über Sicherheitsrisiken informieren“, sagt Seniorensicherheitsberaterin Ute Scheffler.