Oberhausen. Befragung ist Teil eines Gutachtens zum Einzelhandelsstandort Sterkrade. Kaufleute wollen die für Autofahrer gesperrte Fußgängerzone öffnen.

Kunden in Sterkrade werden in den nächsten Wochen nach ihrer Meinung über das Stadtteilzentrum gefragt. Die Kaufleute, die sich in der Sterkrader Interessengemeinschaft Stig organisieren, planen erstmals eine große Kundenbefragung, die Mitte Juni starten soll.

Die wissenschaftliche Umfrage ist Teil eines in der ganzen Region erwarteten Gutachtens zum Einzelhandelsstandort Sterkrade, dessen Auftrag die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Essen jetzt an ein Dortmunder Planungsbüro vergeben hat. Im Spätherbst werden die Ergebnisse erwartet.

Ergebnisse im Spätherbst

Wie viele Stadtteilzentren leidet auch der Sterkrader Einzelhandel unter der zunehmenden Konkurrenz der Einkaufszentren und des Internethandels. Immer mehr Ladenlokale vor allem in den Randbereichen stehen leer. Nach Meinung vieler Kaufleute ist die für Autofahrer gesperrte Fußgängerzone eines der Kernprobleme: Kunden können nicht in direkter Nähe der Geschäfte parken, stattdessen fahren sie zum nächsten Fachmarktzentrum.

Kurzfristig kann das nicht geändert werden: Die Fußgängerzone war in den 90er Jahren mit rund 3,8 Millionen Euro aus Landesmitteln eingerichtet worden. Wird sie verändert, müsste die klamme Kommune einen Teil des Geldes zurückzahlen. Schlupfloch ist ein NRW-Erlass von 2007, nach dem nachgewiesen werden muss, dass ohne eine Veränderung der Fußgängerzone der Fortbestand des Einzelhandelsstandorts gefährdet wäre. Dann würde das Land auf Rückzahlungen verzichten.

Ganzes Handlungskonzept soll entstehen

Das wird in dem nun in Auftrag gegebenen unabhängigen Gutachten untersucht. Das Dortmunder Planungsbüro untersucht Einzelhandel, Stadtbild, Aufenthaltsqualität, gebotene Dienstleistungen und auch die Verkehrsregelung. Ziel ist, ein Handlungskonzept zu erstellen, um den Einzelhandelsstandort Sterkrade wieder attraktiver zu machen.

Damit wird es auch interessant für viele andere Stadtteilzentren, die zunehmend veröden. „Das Gutachten ist deutlich umfangreicher als wir es uns je gedacht haben“, sagt Robbie Schlagböhmer, Vorsitzender der Sterkrader Interessengemeinschaft.