Oberhausen. .

Wer in Oberhausen Sperrmüll entsorgen will, der soll nach dem Willen der Stadtverwaltung künftig zum Telefonhörer greifen. Mit dem neuen Abholdienst auf Abruf will das Rathaus Schmutz, wilde Müllkippen und das Durchwühlen von Sperrgut auf Oberhausens Straßen beseitigen.

Mehrere Jahre lang diskutierten Rathaus und Politik immer wieder über neue Regeln beim Sperrmüll – sehr zum Ärger der Bürger lange Zeit ohne Ergebnis. Ab dem 1. Oktober könnte das „Abholen bei Anruf“, wie es in anderen Städten bereits funktioniert, nun in Oberhausen starten. Bis zu 1,8 Millionen Euro würde dieser verbesserte Service die Stadt mehr kosten – zu Lasten der Gebührenzahler soll dies aber nicht gehen.

Abholtermin direkt am Telefon vereinbaren

Statt sich wie bisher nach festgelegten Terminen zu richten, könnten Bürger ab Herbst direkt mit den zuständigen Wirtschaftsbetrieben (WBO) einen Abholtermin am Telefon vereinbaren. Bis sieben Uhr am Morgen des Abholtages stellen sie ihren Sperrmüll dann nur noch an die Straßenseite.

Alte Elektrogeräte werden aus der Wohnung oder dem Haus direkt abgeholt. Der Anwohner muss dazu nur angeben, ob der Abholdienst vormittags oder nachmittags bei ihm klingeln kann. So will die Stadt professionelle Sperrmüllsammler ausbooten, die bislang an den Straßenrand gestellte Elektrogeräte mitnehmen und wiederverwendbaren Metallschrott lukrativ vermarkten. Diese Einnahmen will sich nun die Stadt sichern. So soll, wie es in der Vorlage der Verwaltung für den Umweltausschuss heißt, sich das „Abholen per Anruf“ weitgehend refinanzieren.

Abholtermine im Abfallkalender aufgeführt

Derzeit fahren Mitarbeiter der WBO im Auftrag der Stadt turnusmäßig sieben Mal im Jahr jede Straße an, um alte Möbel, Matratzen oder Fahrräder abzuholen. Die Abholtermine sind für jede Straße im Abfallkalender der Stadt aufgeführt. Diesen bekommt jeder Haushalt als Wurfsendung.

Immer wieder für Ärger sorgt aber, dass Sammler verbotenerweise Sperrgut durchwühlen. Andere Bürger stellen oftmals Gegenstände zum Abholen an den Straßenrand, die nicht zum Sperrmüll zählen. Sie bleiben stehen, einzelne Ecken vermüllen regelrecht.

Betroffen ist etwa das Taunusviertel im Oberhausener Norden, das die Statistik der wilden Müllkippen in der Stadt seit einiger Zeit anführt. Zwar reinigt die WBO seit 2003 stadtweit nach Sperrmülltagen nochmals nach, doch das hat nur mäßigen Erfolg.