Auf so mancher Terrasse und manchem Balkon stehen sie wohl noch immer: Weihnachtsbäume. Jetzt schmucklos, aber immer noch schmuck anzusehen. Doch was geschieht mit ihnen, wenn sie wirklich ausgedient haben? Diese Frage stellte sich auch ein Leser dieser Zeitung, der auf seinem Tannenbaum „sitzen blieb“. Denn der offizielle Tannenbaum-Abhol-Termin der Stadt Anfang Januar war längst vorbei, als er sein Bäumchen entsorgen wollte.
Die Information, dass man die ausrangierten Weihnachtsbäume auch nach diesem Stichtag an den normalen Hausmüll-Abfuhr-Tagen einfach neben die „grüne Tonne“ stellen kann, ist falsch, sagt Michael Schüll, Sprecher der Oberhausener Wirtschaftsbetriebe (WBO): „Das geht schon deshalb nicht, weil die normalen Müllfahrzeuge Weihnachtsbäume gar nicht aufnehmen können.“
Da bleibt nur entweder das mühsame Kleinschneiden oder das noch schwierigere Häkseln des Tannenbaumes, um dann die Reste in der braunen Tonne für Gartenabfälle zu versenken – falls eine solche vorhanden ist. Oder aber man lädt den Baum in seinen Wagen und bringt ihn zum Wertstoffhof an der Buschhausener Straße 144 (neben der Müllverbrennungsanlage). Michael Schüll räumt ein: „Dort kostet jetzt das Entsorgen aber etwas. Für einen 1,50 Meter großen Baum zahlt man 1,50 Euro.“
Größere Bäume zersägen
Ganz anders machen das die Entsorgungsbetriebe Essen GmbH (EBE). Dort werden die ausgedienten Tannenbäume nach den Festtagen noch mitgenommen, wenn diese neben die Restmüll-Tonne – die in der Nachbarstadt grau ist – gelegt werden. Bereits seit einigen Jahren ist dies in Essen Praxis, sagt Bettina Hellenkamp, Sprecherin der Essener Entsorgungsbetriebe: „Das gilt aber nur für Tannenbäume mit einer Länge von allerhöchstens zwei Metern. Die legt man einfach am Leerungstag der grauen Tonne für die Mitarbeiter der EBE gut erkennbar am Straßenrand oder in der Nähe der Tonnen ab. Größere und schwerere Bäume müssen hingegen durchgesägt werden, um sicher zu stellen, dass die Bäume in den Müllwagen passen.“
Das Oberhausener Argument, dass die Müllwagen die Bäume nicht aufnehmen können, bestätigt sie insofern, als es eine organisatorische Frage sei: „Klar, wenn man an den ersten Tagen nach dem Fest zahlreiche Bäume am Straßenrand findet, dann erhöht das das Müllvolumen. Die Wagen werden dann schneller voll und müssen deshalb unsere Verbrennungsanlage in Karnap häufiger anfahren.“ Das aber sei nur an einigen wenigen Tagen am Jahresanfang der Fall. In Essen, so Hellenkamp, habe sich diese Verfahrensweise bewährt.
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