Oberhausen. .

In diesen Tagen wird ein Fußmarsch durch die Stadt aufgrund zahlloser lockerer Gehwegplatten oft zu einem Hindernisparcours mit hohem Gefahrenpotenzial. In nur wenigen Stunden gingen gestern mehr als 100 Anrufe von Bürgern bei der von den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen (WBO) eigens eingerichteten Rufnummer (0208/8578-4714) ein, die lose Gehwegplatten und ähnliche Schäden meldeten.

Frost verhindert Reparatur

Hinzu kommen die Schäden, die die acht Begeher der WBO, die einmal wöchentlich Oberhausens Gehwege kontrollieren, hinzufügen. „Wir können keinen Schwerpunkt ausmachen. Es gibt Schäden in allen Stadt- und Ortsteilen“, bilanziert Michael Schüll, Sprecher der WBO.

Eines aber sei erkennbar: „Betroffen sind vor allem ältere Bürgersteige.“ Das liege daran, dass in früheren Jahren der Untergrund der Gehwege nicht so frostsicher gebaut wurde wie heute.

Folge der Wetterschwankungen

Die Schäden sind eine Folge der Wetterschwankungen der letzten Monate. Im November und teils im Dezember hatte starker Regen dafür gesorgt, dass sich der zumeist sandige Untergrund der Gehwegplatten – ähnlich einem Schwamm – mit Wasser vollgesogen hat. Inzwischen ist das Thermometer weit unter Null gefallen. Die Folge: Das Wasser im Boden gefriert, dehnt sich aus und bewegt das Erdreich – und mit ihm die Platten.

Hoffen auf Tauwetter

Das Wetter ist es auch, das die sofortige Reparatur der Schäden verhindert. Michael Schüll: „Bei dem Frost können wir nichts machen.“ Er hofft auf die „heilende Wirkung“ des Tauwetters: „Tatsächlich machen wir seit Jahren die Erfahrung, dass mit einsetzendem Tauwetter die meisten Schäden wieder verschwinden.“ Dann zieht sich das Wasser wieder zusammen, und damit kommen die Gehwegplatten wieder in ihre alte Position.

Bis dahin aber werden Absperrungen und Warnbarken auf die größten Schäden hinweisen, um Unfälle möglichst zu verhindern. Die WBO-Mitarbeiter überprüfen die gemeldeten Schäden und entscheiden, ob einige Gehwege auch gesperrt werden müssen, erklärt Michael Schüll.

Überdurchschnittlich großes Loch in den Etat reißen

Erst nach dem Winterende können dann die verbliebenen Schäden aufgelistet werden. Schüll: „Für Reparaturen an Straßen und Gehwegen gibt es im Haushalt der Stadt einen Etat. Daraus wird dann auch die Reparatur dieser Schäden bezahlt.“ Schüll geht aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre nicht davon aus, dass diese Reparaturkosten ein überdurchschnittlich großes Loch in den Etat reißen werden.