Essen. Wer zum ersten Mal eine Immobilie verkauft, kann zahllose Fehler machen und im Zweifel Geld verschenken. Der Vizepräsident des Immobilienverbandes IVD, Jürgen Michael Schick, gibt Profi-Tipps: Diese fünf Punkte sollten vor allem Laien beim Hausverkauf beachten.

Wer eine Immobilie verkauft – ganz gleich aus welchem Grund – kann dabei eine Menge falsch machen. Das kann unter dem Strich viel Geld kosten. Worauf es insbesondere zu achten gilt, erklärt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident des Immobilienverbandes IVD, in fünf Tipps:

1 Gut vorbereiten und Zeit nehmen

Der Verkauf eines Hauses oder Grundstücks ist etwas ganz anderes als etwa das Veräußern eines Gebrauchtwagens. Nicht nur der Preis und der Aufwand für den Verkauf sind höher – auch der zeitliche Aufwand ist größer. Im Schnitt zwischen sechs und neun Monaten dauert es, ehe der Verkauf abgeschlossen ist. Je nach Lage und Art der Immobilie kann der Vermarktungszeitraum variieren. Bereits im Vorfeld sollte sich der Eigentümer detailliert mit seiner Immobilie auseinandersetzen und alle Daten und Fakten zusammensuchen, um sie etwa einem beauftragten Immobilienmakler geben zu können.

2 Vor Besichtigungen putzen und renovieren

Der erste Eindruck bei der Besichtigung spielt eine wichtige Rolle bei der Entscheidung des Interessenten. Eine schmuddelige Fassade, dreckige Teppiche oder Tür- und Fensterrahmen, von denen die Farbe platzt, schrecken Interessenten ab. Instinktiv übertragen sie die sichtbaren Schönheitsmängel auf den Gesamtzustand der Immobilie. Schon Kleinigkeiten können Wunder wirken. Ein neuer Anstrich, ein gereinigter Teppichboden, gepflegte Armaturen im Badezimmer und in der Küche sowie eine gut durchgelüftete Wohnung hinterlassen einen guten ersten Eindruck.

3 Den Käufer finanziell unter die Lupe nehmen

Wenn der Verkäufer einen Käufer gefunden hat, sollte er sich vor Unterzeichnung des Vertrages beim Notar eine schriftliche Finanzierungsbestätigung der Bank des Käufers vorlegen lassen. Verkäufer sollten sich nicht von unverbindlichen Aussagen des Erwerbers täuschen lassen. Auch gute Umgangsformen, erlesene Kleidung und ein dicker Wagen sind keine Garantie. Im schlimmsten Fall bemerkt man erst einige Monate später, dass der Käufer nicht bezahlen kann.

4 Den Preis nicht zu hoch ansetzen

Ein entscheidender Punkt beim Verkauf ist der Preis der Immobilie. Und der sollte wohl überlegt sein: Denn hat der Verkäufer eine zu niedrige Preisvorstellung, verliert er Geld. Verlangt er zu viel, findet er keinen Käufer. Private Verkäufer begehen oft einen entscheidenden Fehler: Sie beginnen mit einem (zu) hohen Verkaufspreis, um erst einmal zu sehen, wie potenzielle Käufer reagieren. Anschließend wird der Preis gesenkt. Genau das ist jedoch der falsche Weg. Interessenten sehen in Preisänderungen einen Makel und denken sich, dass mit der Immobilie irgendwas nicht stimme. Die Frage nach einem reellen Preis können markterfahrene Immobiliendienstleister und Makler oder Sachverständige beantworten. Einen ersten Eindruck gewähren der Immobilienteil der Tageszeitung und Immobilienportale wie immowelt.de im Internet.

5 Professionelle Hilfe kostet, zahlt sich aber aus

Wie die anderen Tipps schon zeigen, sollte ein Verkauf nicht ohne fachlich fundierten Rat getroffen werden. Ein erfahrener Makler verkauft ständig Immobilien. Eine Privatperson vielleicht ein- bis zweimal Mal im Leben. Wer als Privatmann versucht, auf eigene Faust zu verkaufen, kann sehr viel Geld verlieren, was ein Immobilienexperte zu verhindern weiß. Qualifizierte Makler unterstützen den Verkäufer gezielt und können ihre ganze Erfahrung zur Verfügung stellen. Sie kennen Interessenten, die eine Immobilie kaufen wollen, und verfügen über verkäuferisches Geschick. Makler kennen sich bei Verträgen aus, unterstützen bei der Finanzierung und geben damit auch unsicheren Käufern Vertrauen. Diese Hilfe ist nicht umsonst, macht sich aber nahezu immer auch in barer Münze bezahlt.