Oberhausen. .
20.000 Euro haben Firmen und Bürger aus Oberhausen nach einem Aufruf von Oberbürgermeister Klaus Wehling (SPD) beim diesjährigen Neujahrsempfang gespendet. Geld, das dazu verwendet werden soll, schon bei Kindern das Interesse an Naturwissenschaften und Technik zu wecken. „Oberhausen macht MINT“ heißt das Projekt, die Großbuchstaben stehen dabei für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Jedes Kind soll experimentieren
Klaus Wehling ist Schirmherr des Ganzen, sein Ziel: Kein Kind soll einen Oberhausener Kindergarten oder eine Grundschule verlassen, ohne physikalische, chemische oder biologische Experimenten ausprobiert zu haben. Um dem Fachkräftemangel von Morgen entgegen zu wirken. Das Stadtoberhaupt begrüßte zur Auftaktveranstaltung im Ebertbad denn auch persönlich alle Kinder und die Vertreter der Einrichtungen, die in den Genuss der Förderung kommen.
Die gespendete Summe reicht für fünf Kindertageseinrichtungen und fünf Grundschulen. Ausgewählt wurden: das Evangelische Familienzentrum Schmachtendorf, der Bewegungskindergarten „Grashüpfer“, das Familienzentrum „Die Arche“, der katholische Kindergarten St. Marien und die Kindertageseinrichtung Rechenacker sowie die Schmachtendorfer Grundschule, die Ruhrschule, Robert-Koch-Schule, Rolandschule und Dietrich-Bonhoeffer-Schule.
Bolzplatz für Naturwissenschaften
Erzieher und Lehrer dieser Einrichtungen werden in den nächsten fünf Jahren an Fortbildungen teilnehmen, finanziert von den Spenden. „In den Workshops werden ihnen Experimente vorgestellt, die sie mit Alltagsmaterialien umsetzen können“, sagt Michaela Friedrich-Sikorski vom örtlichen Netzwerk der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Die Stiftung ist der Partner für das Oberhausener Projekt und liefert das pädagogische Konzept. Michaela Friedrich-Sikorski und Christoph Larssen, ebenfalls vom Netzwerk, sind für die Schulungen zuständig.
„Es geht eigentlich darum, einen Bolzplatz für Naturwissenschaften zu schaffen“, sagt Friedrich-Sikorski. Ausprobieren, beobachten, entdecken, spielen, nicht mit dem Ball, sondern eben mit Pipette und Co. Dabei gehe es gar nicht darum, ein gestecktes Ziel zu erreichen. „Es gibt keine schlechten oder nicht funktionierenden Experimente, es gibt nur unerwartete Ergebnisse“, sagt Christoph Larssen. Dieses Leitbild entlaste das Lehrpersonal, „die den Druck verspüren, dass die Experimente ja nun perfekt gelingen müssen“.
Was es bedeutet, wenn Naturwissenschaften Spaß machen, zeigte die Show der „Physikanten“ bei der Auftaktveranstaltung im Ebertbad: Es knallte, rauchte und zischte, so wie Schüler es mögen.