Oberhausen. .

Mit der Märchen-Komödie „King Kim Kobold von Kombodscha“ unterhielt die Theatergruppe „Blindflug“ der Lebenshilfe ihr Publikum bestens auf der Bühne im Großen Haus des an beiden Abenden ausverkauften Theaters. Ihre witzige Aufführung bewies: Inklusion kann eine Bereicherung für behinderte und nicht behinderte Akteure und Zuschauer sein.

Dem Regisseur und Theaterpädagogen Jörg Wilms gelang es, die 15 behinderten und sieben nicht behinderten Darsteller so einzubinden, dass ein gemeinsames Werk entsteht. Ob leuchtender Riesenpilz (Sabina Schnitker), Holzmichel (Mark Schwarz), Zwerg 7 und 1 (Andreas Bütau, Thomas Theissen), Puschenattel (Sandra Witt), Prinz (Holger Kempf), Singende Eule (Anke Eichholz), Rapunzel (Loredana Soglimbene), Baummensch (Klaus-Peter Röttgen), Waldtroll (Elvira Iacona), Malice (Jola Hau) oder Regenwittchen (Angelika Remmen) – jeder Beteiligte ist wichtig.

Streit um des Kobolds Kopf

Die Geschichte um King Kim Kobold (Peter Dedek), der sich in die Menschenfrau Sabrinaannikaanja (Jenny Oppers) verliebt und im Märchenland die verrücktesten Gestalten und die böse Hexe (Jens Jacobsen) trifft, hat sich Wilms selbst ausgedacht und mit einer Mischung aus Film und Bühnentheater in Szene gesetzt. Auf der Großleinwand sieht der Zuschauer, dass der Enkel (Robin Kleinke) die Oma (Rita Castor) bittet, ihm ein Märchen zu erzählen. Als es beginnt, öffnet sich der Vorhang für gut zwei Stunden. Beeindruckend das Bühnenbild, entworfen von Mona Muzafar, gestaltet vom Ehrenamtsteam der Firma Tengelmann, aufwendig-schrill die Kostüme (Regina Hellmann, Rita Castor, Heidrun Wetterich), die Maske (Jenny van Battum, Jola Hau, Henny Piotrowski, Sandra Leprich) setzt künstlerische Akzente.

Köstlich, wie Griselda (Heidrun Wetterich) und Pursselliese (Simone Rechl) sich beim Waldfriseur (Christa Hesse) benehmen, wie Brezel (Seila Badnjevic) versucht zu zaubern oder wie Hexe und Fee (Doro Krein) um des Kobolds Kopf streiten. Wer kann sich schon so elegant wie Jenny Oppers rollend in Szene setzen, so wunderbar tanzen wie das Schneiderlein (Tanino Camilleri)? Leider ist die Story mit Happy End zu verworren und zu lang, aber trotzdem sehenswert.

Rosen und Beifall erhielten die Beteiligten, die sich mit einem Kinostuhl aus den 40er-Jahren bei Jörg Wilms bedankten. Das Stück wird noch einmal am 9. Juli im Ebertbad aufgeführt. Karten unter 625 39 73. Eintritt: 5 Euro.