Oberhausen.

Mehr Umsatz – weniger Gewinn, so lauten zwei Kernaussagen zum abgelaufenen Geschäftsjahr der Energieversorgung Oberhausen AG (EVO). Dies geht aus dem Jahresabschluss 2012 hervor, dem der Aufsichtsrat auf seiner jüngsten Sitzung zustimmte.

Danach erzielte das Unternehmen im vergangenen Jahr ein Ergebnis von 11 Millionen Euro. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor waren es mit 12,1 Mio Euro zehn Prozent mehr. Als Grund für den Gewinnrückgang nennt EVO- Pressesprecherin Birgit Konopatzki die gestiegenen Personalkosten aufgrund der letzten Tarifabschlüsse.

Gewinn geht an RWE und Stoag

Die 11 Millionen Euro Gewinn kommen zu gleichen Teilen den beiden Anteilseignern der EVO zugute: der RWE Deutschland AG sowie der Stoag, die eine 100-prozentige Tochter der Stadt Oberhausen ist. Darüber hinaus kann sich Stadtkämmerer Apostolos Tsalastras über eine Konzessionsabgabe in Höhe von 9,9 Millionen Euro sowie weitere rund 2,3 Millionen Euro Gewerbesteuer freuen. Wie geplant ist die Beteiligung der EVO an der Steag mit 1,5 Millionen Euro in das Unternehmensergebnis der EVO eingeflossen.

Mit 227,7 Millionen Euro lagen laut Jahresabschluss die Umsätze aus Energieverkäufen leicht über denen aus dem Vorjahr (225,2 Mio Euro). Ursache für diese Entwicklung waren nach Angaben des Unternehmens zum einen das höhere Preisniveau auf dem Erdgasmarkt und der unerwartet große Anstieg der Netznutzungsentgelte inklusive des Sonderkundenaufschlags.

Was die Zahl der Mitarbeiter betrifft, hielt der Stellenabbau auch im vergangenen Jahr an: So waren zum Stichtag 31. Dezember 2012 im EVO-Konzern 441 Personen beschäftigt. Ein Jahr zuvor waren es noch 452.

368 Haushalte der GE-WO werden mit Fernwärme versorgt

Der Energieversorger investierte etwa 14,25 Mio Euro, wovon der größte Teil in die Optimierung der Energienetze geflossen sei. Zudem seien weitere Investitionen in die Kraftwerke (Prozessleittechnik, Schalt-, Batterie- und Vollentsalzungsanlage u. a.) getätigt worden.

Die bereits in 2011 angestoßenen Pilotstudien zu den Themen Mikro-KWK-Anlagen und Brennstoffzelle wurden fortgeführt. Hinzu kamen weitere Referenzprojekte etwa im Bereich der Nahwärmeversorgung und ein weiterer Ausbau des Fernwärmenetzes im Bereich Osterfeld. Mit dem Anschluss der Siedlung Westerholt werden nun 368 Haushalte der GE-WO Gemeinnütziger Wohnungsbau eG mit Fernwärme versorgt.

Die Bedeutung des Energieunternehmens als Wirtschaftsfaktor für die Stadt Oberhausen zeige ein Blick auf das Einkaufsvolumen: Von rund 32 Millionen Euro wurde fast die Hälfte an Oberhausener Unternehmen vergeben. Dabei arbeitete das Unternehmen mit über 150 Oberhausener Firmen zusammen.