Christo reist zwei Tage vor "Big Air Package"-Eröffnung nach Oberhausen
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Oberhausen. Der bulgarisch-amerikanische Künstler Christo reist bereits zwei Tage vor der Eröffnung von „Big Air Package“ nach Oberhausen. Im Gasometer findet der letzte geheime Feinschliff statt. Mehr als 100 Journalisten aus aller Welt werden am Freitag erwartet.
Was haben New York und Oberhausen gemein? Sie standen in den vergangenen Monaten ständig in Verbindung. Christo hat dieses Kunststück geschafft. Das Ergebnis der Kommunikation zwischen seiner Wahlheimat und dem Ort seines neusten Werkes wird am Freitag bei der Eröffnung von „Big Air Package“ endlich zu sehen sein.
Da der 67-Jährige nicht gerne telefoniert, nutzten Künstler und Projektleitung mit dem Nachrichtendienst „Skype“ das Internet, um so nicht nur Worte, sondern dank Videobildern auch Gesten und Skizzen bei der Planung einzubinden. Doch mit den technischen Anweisungen für die 90 Meter hohe und 50 Meter breite Skulptur ist nun endgültig Schluss.
Die größte begehbare Skulptur der Welt
Christo wird am Mittwoch bereits in Oberhausen eintreffen und die letzte Begutachtung im Gasometer höchstpersönlich vornehmen. Das Team um Wolfgang Volz, mit dem Christo mehrfach zusammengearbeitete, hat im Inneren des Industriereliktes 20.000 Quadratmeter Stoff zu einer gewaltigen Skulptur zusammengefügt.
Bereits vor sechs Wochen hatte Christo der Stadt einen knappen Besuch abgestattet und sich über die Baufortschritte vor Ort informiert. Diesmal wird er die begehbare Skulptur jedoch erstmals im komplett fertigen Zustand sehen können. Der letzte Feinschliff wird freilich zur Chefsache.
Der Fahrplan für den Meister ist am Wochenende stringent durchorganisiert: Freitag erfolgt die offizielle Eröffnung für geladene Gäste (19 Uhr). Am Samstag ist die Zylinder-Skulptur erstmals für die Allgemeinheit begehbar. Am Sonntag signiert Christo zwischen 9 und 13 Uhr am Gasometer Plakate.
Christo-Ausstellung
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Freitag offizielle Eröffnung, Samstag erster Ausstellungstag
Christo wird sich während dieser Zeit nicht weit von seinem Werk entfernen und in der Stadt übernachten. Für die Mannschaft des Gasometers bedeuten die letzten Tage vor dem Öffnen der Tore positiven Stress. „Keine unserer bisherigen Ausstellungen hat solch ein Interesse ausgelöst“, sagt Gasometer-Geschäftsführerin Jeanette Schmitz. Mehr als 100 Journalisten reisen am Freitag nach Oberhausen. Auch das Interesse an Führungen sei schon jetzt auffällig groß.
Beim finalen Werkeln in der „Tonne“ lässt sich Christo nicht stören. Schmitz: „Bis Freitag müssen wir uns alle noch gedulden!“ Dabei entfalte das Kunstwerk seine Wirkung eh erst, wenn man selbst innerhalb des mit Luftdruck getragenen und mit 177 000 Kubikmetern riesigen Zylinders stehe.
Die Zeichen stehen auf Rekord, nicht nur was die „größte begehbare Skulptur der Welt“ selbst betrifft. In den ersten Wochen ist mit Wartezeiten an der Kasse zu rechnen.
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