Er kam, sah und staunte über den Fortschritt des Aufbaues seines eigenen Werkes und fand’s großartig, was Wolfgang Volz, Leiter des gigantischen Projekts im Gasometer, und sein „Kletterteam“ schon geleistet haben. Christo war da, schaute sich um und verschwand wieder. Fast niemand hat etwas von seinem Kurzbesuch in Oberhausen bemerkt.
Licht soll auf das Package regnen
„So fit wie er möchte ich mit 77 Jahren noch sein“, sagt Gasmeter-Sprecher Thomas Machoczek und dass der weltbekannte Verhüllungskünstler so ganz und gar nicht arrogant sei. „Es ist beeindruckend, wie es ihm gelingt, seine Visionen und Ideen darzustellen. Er kann sie begeisternd rüberbringen.“
Dass er ja vorher nie wisse, wie sich seine Projekte entwickeln, habe Christo betont. Das gelte für den Aufbau ebenso wie für das fertige Werk. Schließlich gebe es ja keine Vorbilder und somit auch keine Erfahrungen.
„Dieses Kunstwerk wird für die Besucher ein einzigartiges Erlebnis von Form, Größe und Licht“, zitiert Machoczek den Künstler. „Wie ein Regen soll das Licht auf das Package fallen“, stelle sich Christo die Illuminierung vor, deren Installation aber noch ansteht. Die grobe Arbeit sei abgeschlossen, doch bis zur Eröffnung des Kunstwerks am 16.März seien noch viele Arbeiten zu erledigen.
Zum Beispiel die Dokumentation früherer Groß-Kunstwerke von Christo und seiner Frau Jeanne-Claude, die auf der unteren Gasometer-Ebene zu sehen sein wird. „Die Retrospektive wird auf jeden Fall spannend gemacht sein, mit einem Blickfang in der Mitte“, verrät Machoczek. Dort, wo bei den „Sternstunden“ die Sonne war oder in der Ausstellung „Magische Orte“ der riesige Kristall, werde wieder ein Hingucker stehen.
Machoczek betont, dass Oberhausen stolz sein kann auf das Big Package-Projekt. Immerhin sei es das erste Mal in der nun schon fast 50-jährigen Karriere des Künstlers, dass er sich ein zweites Mal auf einen Ort einlasse, sagt er in Erinnerung an Christos erstes Gasometer-Projekt „The Wall“. Außerdem sei „Big Package“, die größte schwebende und begehbare Skulptur der Welt, das erste Groß-Projekt, das Christo ohne seine verstorbene Frau Jeanne Claude plante.