Oberhausen. .
Wie finden Unternehmen angesichts sinkender Schülerzahlen weiterhin geeignete Bewerber für einen Ausbildungsplatz und wie finden junge Menschen einen Einstieg ins Berufsleben? Eine Antwort darauf ist das Programm Einstiegsqualifizierung (EQ) der Agentur für Arbeit. Bei einem betrieblichen Praktikum von sechs bis zwölf Monaten lernen sich Arbeitgeber und potenzielle Auszubildende kennen.
Die Zielgruppe: EQ richtet sich an junge Menschen (18 bis 25 Jahre), die ihre gesetzliche Schulpflicht erfüllt und einen Hauptschulabschluss oder Fachoberschulreife ohne Qualifikation besitzen. Durch eine Kombination von Arbeiten und Lernen können sie in einem Tätigkeitsfeld eines Ausbildungsberufs in das Berufsleben starten. Der Einstieg ist in diesem Jahr noch bis zum 1. März möglich. Voraussetzung ist, dass sich der Jugendliche bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit gemeldet hat.
Die Vorteile für die Jugendlichen: Das Angebot ist ideal für Jugendliche, die auch nach Vorbereitungsmaßnahmen keinen Ausbildungsplatz finden konnten. Die Tätigkeiten und Inhalte der Einstiegsqualifizierung sind stets Bestandteile staatlich anerkannter Ausbildungsberufe.
Der Nutzen für die Unternehmen: Betriebe lernen den Nachwuchs intensiv kennen. Auch Unternehmen, die nicht alle Anforderungen an eine komplette Ausbildung erfüllen, können in das Angebot einsteigen.
Die Dauer der Einstiegsqualifizierung: Sie muss mindestens sechs Monate und kann maximal ein Jahr betragen. Wie viele Monate konkret vereinbart werden, hängt von der persönlichen Entwicklung der Jugendlichen im Einzelfall ab.
Was nach der EQ geschieht: Die erfolgreiche Teilnahme wird durch das betriebliche Zeugnis und ein auf dessen Grundlage beantragtes und ausgestelltes IHK-Zertifikat bestätigt.
Wie sieht das Vertragsverhältnis aus: Die EQ ist so ausgestaltet, dass der Jugendliche nach dem Prinzip „learning by doing“ betriebliche Aufgaben ausführt und der Betrieb ihm dabei Fertigkeiten und Kenntnisse vermittelt. Schwerpunkt des Beschäftigungsverhältnisses ist die Vermittlung fachspezifischer und sozialer Kompetenzen.
Die Vergütung: Die Arbeitsagentur erstattet die Vergütung bis zu einer Höhe von 216 Euro monatlich zuzüglich eines Anteils am Gesamtsozialversicherungsbeitrag in Höhe von monatlich derzeit 108 Euro.
Der Unterschied zu einer Berufsausbildungsvorbereitung: Die Berufsausbildungsvorbereitung richtet sich an lernbeeinträchtigte oder sozial benachteiligte Personen, deren Entwicklungsstand eine erfolgreiche Ausbildung noch nicht erwarten lässt. Sie kann mit einer sozialpädagogischen Betreuung verknüpft werden. Berufsausbildungsvorbereitungen werden von Bildungsträgern durchgeführt, während Einstiegsqualifizierungen mindestens zu 70 Prozent im Betrieb stattfinden müssen.
Agentur für Arbeit sucht noch Unternehmen
Im Bereich der Arbeitsagentur Oberhausen/Mülheim kamen (Stand 30. September 2012) etwa 220 Jugendliche für die Einstiegsqualifizierung in Betracht. Aktuell befinden sich 74 Jugendliche in einer EQ.
Bei der Agentur für Arbeit können ausbildungsbegleitende Hilfen beantragt und ebenso freie EQ-Stellen gemeldet werden: 01801/66 44 66 (Festnetzpreis 3,9 ct / min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct / min).