Oberhausen. Erst gegen 13 Uhr waren die wichtigsten Verkehrsadern geräumt. Verspätungen im gesamten Liniennetz der Stoag. Winterreifen nicht mehr in allen Größen auf Lager
Das Winterwetter hat Oberhausen weiter fest im Griff. In der Nacht zu Dienstag fielen erneut mehrere Zentimeter Neuschnee, zudem gab es den ganzen Tag über immer wieder Schneeschauer. Die Streufahrzeuge der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) waren im Dauereinsatz, die Busse der Stoag hatten bis zum Mittag über alle Linien hinweg Verspätungen bis zu 15 Minuten.
Drei Unfälle in der Stadt
„Die Kollegen im Winterdienst sind 24 Stunden unterwegs“, sagt Maria Guthoff, Geschäftsführerin der WBO. Dennoch waren die Haupt- und Zubringerstraßen erst gegen Mittag geräumt. „Der Schneefall setzte später ein als am Montag.“ Zudem seien die Fahrzeuge nicht überall durchgekommen, heißt es als Erklärung. Danach ging es mit den Nebenstraßen weiter. Gegen Abend sollten auch die Hauptstraßen noch einmal gestreut werden, um Glatteisbildung zu verhindern.
Kritik gab es am Zustand der Marktstraße. WBO-Sprecher Michael Schüll räumt ein, dass die Reinigung an manchen Stellen durch Vordächer und Stühle behindert würde. Das Streusalz hätte zudem zu Schneematsch geführt, „denn den Schnee können wir ja nur zur Seite räumen und nicht abtransportieren“, bedauert der WBO-Sprecher.
„Wir hatten im gesamten Liniennetz Verspätungen bis zu 15 Minuten“, berichtet Stoag-Sprecherin Sabine Müller. Erst zum Mittag lief alles wieder nach Fahrplan.
Autofahrer fuhren sehr vorsichtig
Laut Polizeisprecherin Monika Friske blieb das große Chaos auf den hiesigen Straßen aus. „Bis zum Nachmittag hatten wir drei witterungsbedingte Unfälle.“ Es blieb bei Sachschäden, verletzt wurde niemand. „Ansonsten hatten sich die Autofahrer auf die Witterungsbedingungen eingestellt und sind vorsichtig gefahren“, so Friske.
Ähnliches kann auch André Hartwich, Sprecher der für Oberhausen zuständigen Düsseldorfer Autobahnpolizei, berichten. „Der Verkehr lief auf jeden Fall entspannter als noch am Montag.“ So seien die Autobahnen A3 und A42 nicht so belastet gewesen, wie am Vortag. Dennoch mussten Autofahrer, gerade im Berufsverkehr, Geduld mitbringen. „Bis zum Mittag haben wir im Bereich Oberhausen zehn Unfälle aufgenommen. Es blieb aber bei Sachschäden“, sagt Hartwich.
Weiße Überraschung
„Man sollte unbedingt mehr Zeit für Wege mit dem Auto einplanen“, ergänzt der Polizeisprecher. „Zudem sollte man behutsam fahren, dabei aber nicht den Verkehr behindern. Denn wer ängstlich ist, bei diesen Witterungsbedingungen selbst zu fahren, sollte das Auto vielleicht lieber stehen lassen.“ Eine klare Ansage gibt es auch an die Autofahrer, die noch mit Sommerreifen unterwegs sind. „Wer jetzt noch keine Winterreifen aufgezogen hat, muss das unbedingt tun. Denn er gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer.“
Dringend Winterreifen aufziehen
Beginnt jetzt der Ansturm auf die Reifenhändler? „Einige dachten wohl, sie kommen auch mit Sommerreifen über den Winter“, sagt Richarda Eickoff vom Reifen Kempkes. „Wir empfehlen dringend, jetzt zu wechseln. Gestern und heute hatten wir Kunden, die schnell noch Winterreifen wollten“, sagt Eickoff. Das erweist sich mitunter als schwierig. „Wir haben nicht mehr in allen Größen Reifen auf Lager.“