Oberhausen. Industrie- und Handelskammer will Politik zu Nachbesserungen animieren.
Nicht nur auf die städtischen Tochterunternehmen kommen drastische Erhöhungen wegen der neuen Rundfunkgebühr zu, auch die Privatwirtschaft stöhnt über die höheren Kosten. „Bisher haben wir 298 Euro im Jahr bezahlt. Ab 2013 werden es dagegen 791 Euro sein“, erklärt Nils Gehring, Prokurist bei der Firma „Gehring Archivdepot“. Das bedeutet ein Plus von 250 Prozent im Jahresvergleich. Gerade die Fahrzeuge sorgen für diese deutliche Steigerung. „Wir haben im Betrieb sieben Wagen und müssen dafür jetzt zahlen.“
Gehring räumt zwar ein, dass die zusätzlichen Ausgaben nicht existenzbedrohend sind, man sich aber trotzdem maßlos darüber ärgert. „Im Betrieb wird überall versucht, effizienter zu arbeiten, um die Kosten zu senken. Bei der Rundfunkabgabe muss man jetzt aber mehr zahlen, ohne dass man dafür auch mehr zurück bekommt.“
Diesen Ärger kann Jan Borkenstein von der Industrie- und Handelskammer Essen, Mülheim und Oberhausen absolut nachvollziehen. „Auf die Unternehmen kommen deutlich höhere Beiträge zu, ohne dass sich die Leistung der öffentlich-rechtlichen Sender geändert hat.“
Filialisten benachteiligt
Zudem führt die IHK ins Feld, dass die Unternehmen besonders geschröpft würden. „Als Privat-Bürger zahlt man nur einen Beitrag für seine Wohnung. Unternehmen dagegen werden neben den Betriebsstätten, auch für ihre Firmenwagen zur Kasse gebeten“, so Borkenstein.
Dieser Punkt stößt Nils Gehring besonders bitter auf. „Hier müsste man unbedingt nachbessern, etwa indem man die Mitarbeiter und die Fahrzeuge verrechnet.“
Nachbesserungen will die IHK auch für Betriebe erreichen, die ein großes Filialnetz besitzen. „Diese werden bisher benachteiligt.“ Borkenstein rechnet in den nächsten Wochen mit einer Welle der Empörung. „Viele Betriebe haben noch nicht ihre neuen Gebührenbescheinigungen erhalten.“ Wenn es soweit ist und die Unternehmer die Zahlen schwarz auf weiß vor sich liegen haben, wird es Rückmeldungen geben.