Oberhausen.

Der Arbeitsmarkt hat sich in Oberhausen im vergangenen Jahr deutlich schlechter entwickelt als in der Nachbarstadt Mülheim.

Die bei der Abeitsagentur gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften von Betrieben brach 2012 stark ein. In den vergangenen sechs Jahren haben die Oberhausener Firmen nicht so wenige offene Stellen gemeldet wie 2012: Nur noch knapp 4000 - ein Minus von rund 11 Prozent im Vergleich zum Jahr 2011. Vor sechs Jahren waren es sogar noch 1000 offene Stellen mehr.

„Das ist unsere traurigste Botschaft“, sagt Christiane Fern, die seit 1. Juli vergangenen Jahres Arbeitsagentur-Chefin von Oberhausen und Mülheim ist. „Die Unternehmen sind angesichts schlechterer Konjunkturaussichten sehr vorsichtig geworden.“ Eine Besserung, also ein Zuwachs an offenen Stellen in Oberhausen, erwartet die 52-Jährige 2013 nicht.

Mülheim schlägt sich besser

Während die Zahl der Arbeitslosen in Oberhausen mit 12 540 Menschen im Jahresverlauf stabil geblieben ist, reduzierten die Mülheimer ihre Arbeitslosenzahl um 12 Prozent auf rund 6000. Dabei setzte das dortige Jobcenter nach Beobachtung von Fern viel mehr Kurzfrist-Maßnahmen wie Ein-Euro-Jobs und Trainingsmaßnahmen ein als die Oberhausener Jobcenter-Mitarbeiter. Fern bezweifelt offen, ob solche kurzfristig die Statistik verschönernden Maßnahmen nachhaltige positive Effekte haben.

Die neue Arbeitsagentur-Chefin hat im Rückblick aber auch positive Nachrichten für Oberhausen parat:

Quote: Oberhausen hat mit 11,7 Prozent eine der besten Arbeitslosenquoten im Revier (nach Mülheim mit nur 7,7 Prozent). Duisburg, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen und Herne liegen mit 12,5 bis 13,1 Prozent deutlich höher.

Dynamik: Oberhausens Arbeitsmarkt ist dynamisch: 23.000 Menschen meldeten sich 2012 arbeitslos, rund 22.500 meldeten sich wieder aus der Arbeitslosigkeit ab.

Beschäftigung: Die Beschäftigung in Oberhausen liegt wie im Bund auf einem hohen Niveau: Mit 60.750 sozialversicherungspflichten Beschäftigten 2012 waren hier 3000 Menschen mehr in Lohn und Brot als 2004 – und sogar 6700 mehr als 2006. Dabei hat sich der Anteil der Vollzeit-Arbeitsplätze noch gesteigert, die Zahl der Teilzeitjobs kletterte nur leicht. In anderen Städten nahmen dagegen vor allem prekäre Jobs zu.

Arbeitslosigkeit: Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit seit 2006 verlief in Oberhausen sehr positiv: Die Zahl der Arbeitslosen sank von rund 16.000 Menschen auf 12.540 im vergangenen Jahr.