Oberhausen. Nach mehreren Bandscheibenvorfällen verlor Dirk Morlock seine Arbeit. Nach einer Umschulung fand er im Jobcenter einen neuen Job.

Der Verlust der Arbeitsstelle ist für jeden ein großer Einschnitt. Schwierig wird oftmals auch die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz. Für Arbeitslose mit Behinderung gestaltet sich der berufliche Einstieg überhaupt sowie die Rückkehr in das Berufsleben noch komplizierter. Von den 10.348 als arbeitslos gemeldeten Oberhausenern sind 652 Schwerbehinderte, die aufgrund psychologischer, körperlicher oder lerntechnischer Einschränkungen nicht für jeden Beruf zur Verfügung stehen können. Dass es aber durchaus Erfolge gibt, zeigt sich am Beispiel von Dirk Morlock.

Der gelernte Industriemechaniker verlor 2008 wegen mehrerer Bandscheibenvorfälle seinen Job und darf sich keinen größeren körperlichen Belastungen mehr aussetzen. Damit war auch eine Rückkehr in seinen alten Beruf, den er seit seiner Lehre 1996 ausführte und sehr mochte, ausgeschlossen. Den Verlust seiner Arbeit beschreibt er als „einschneidendes Erlebnis, das einem den Boden unter den Füßen wegzieht“. Mit Hilfe seiner Sachbearbeiterin im Jobcenter Recklinghausen konnte er ab 2010 an einer Umschulung zum Verwaltungsfachangestellten teilnehmen.

"Es war schwierig, noch mal die Schulbank zu drücken"

Zuvor erfolgten mehrere psychologische und ärztliche Eignungstests, denn innerhalb der zweijährigen Umschulung muss Stoff von drei bis dreieinhalb Jahren erlernt werden. „Es war schwierig, noch mal die Schulbank zu drücken. Aber mit einem Ziel vor Augen geht alles“, sagt der 34-Jährige mit Stolz.

Schon vor dem Ende der Umschulung wurde Morlock von seiner Ansprechpartnerin Susanne Kesselgruber, Arbeitsvermittlerin des Jobcenter Oberhausen, intensiv betreut. Er empfand die Betreuung sehr professionell, „mir wurden alle Fragen sofort beantwortet“, so Morlock.

Erfolg durch Initiativbewerbung

Sein Abschluss im Juni dieses Jahres sei für ihn ein „tierisches Erfolgserlebnis gewesen“, da er diese Ausbildung in so kurzer Zeit geschafft hatte. Danach schrieb er mehr als 40 Bewerbungen, bis ihm Kesselgruber riet, eine Initiativbewerbung an das Jobcenter selbst zu schicken - mit Erfolg.

Seit Mitte November 2012 sitzt Morlock dort nicht mehr vor, sondern hinter dem Schreibtisch. Eine Erfahrung, die er bisher nur aus seinem Praktikum im Jobcenter Bottrop kannte. „Ich freue mich über die wirtschaftliche Unabhängigkeit und darüber, eine Perspektive für die Zukunft zu haben“, sagt er. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Bearbeitung von Reise- und Bewerbungskosten. Nun kann er mit seiner Arbeit anderen Kunden des Jobcenters helfen.