Oberhausen. .
An der Zukunft der Hauptschulen St. Michael und Alstaden im Oberhausener Süden wird intensiv gearbeitet. Auch wenn das Aus für die beiden Schulen beschlossen wurde, so gibt es eine mögliche Alternative für beide Schulstandorte und damit für die Kollegien und die Gebäude: das Zauberwort heißt Schulversuch Primus.
Das Land Nordrhein-Westfalen will mit diesem Schulversuch die Einführung einer Schule mit Jahrgangsstufen von der ersten bis zur zehnten Klasse testen. Ab dem Schuljahr 2013/2014 soll der Versuch zum längeren gemeinsamen Lernen starten, 15 Schulen können an dem zehnjährigen Probelauf teilnehmen.
Die Prüfung läuft bereits
Oberhausen kann sich bewerben, eine erste Frist zur Antragsstellung bei der Bezirksregierung (15. November 2012) ist bereits verstrichen, aber in der zweiten Antragsrunde, für die es laut Schuldezernent Reinhard Frind noch keine Fristsetzung gibt, könnte Oberhausen mit seinem Konzept dabei sein. Die hiesige Schulaufsichtsbeamtin Silke vom Bruch, bestätigt, dass „wir in Gesprächen mit den Beteiligten sind. Es ist noch nicht sicher, ob wir uns bewerben, aber wir prüfen, ob wir die Vorgaben erfüllen können und arbeiten an einem Konzept“.
Zum Starttermin des Primus-Versuchs im Schuljahr 2013/2014 werden derzeit voraussichtlich sieben der 15 Modellschulen an den Start gehen, so dass die restlichen acht Schulen erst im Schuljahr 2015/16 beginnen könnten.
Voraussetzungen müssen stimmen
Aber die Voraussetzungen müssen in Oberhausen stimmen: So müssten sich für einen ersten Jahrgang einer solchen Primus-Schule mindestens 75 Kinder anmelden (mindestens drei Klassen). Für den Zusammenschluss unter dem Primus-Dach müssen sich auch die passenden Partner finden, erläutert Silke vom Bruch: Grundschulen im Oberhausener Süden sowie die beiden Hauptschulen als weiterführende Schulen und auch eine Gesamtschule oder ein Gymnasium als Kooperationspartner, damit die Primus-Schüler nach der zehnten Klasse die Möglichkeit hätten, in einer Oberstufe das Abitur zu machen. Im Gespräch sind die Gesamtschule Alt-Oberhausen sowie das Hans-Sachs-Berufskolleg und auf Seiten der Grundschulen bisher die Ruhrschule.
Die Standorte der beteiligten Primus-Schulen müssten außerdem untereinander gut für die Schüler erreichbar sein, so Silke vom Bruch. Und nicht zuletzt müssen die Eltern von dieser Schulform überzeugt sein, damit sie ihre Kinder an einer Oberhausener Primus-Ganztagsschule anmelden. „Dieses Interesse müssen wir erst abfragen“, sagt Silke vom Bruch.
Die unterschiedlichen Modelle
Was ist der Unterschied der Primus-Modellschule zur Sekundarschule? Letztere umfasst die Jahrgänge fünf bis zehn. In der Sekundarschule soll in den Klassen fünf und sechs gemeinsam gelernt werden, ab der Klasse sieben besteht die Möglichkeit, die Kinder in einzelnen Fächern differenziert nach Neigung und Leistung zu unterrichten oder innerhalb der Sekundarschule die Bildungsgänge der Haupt-, der Realschule oder des Gymnasiums abzubilden.
Beim Primus-Modell sollen die Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse zusammenbleiben, in einer Klasse unterrichtet und zu den verschiedenen Schulabschlüssen geführt werden.