Oberhausen. . Am dritten Advent öffnete das Centro seinen Pforten und es folgte ein Flut von Kunden: Überfüllte Parkhäuser, immer wieder stoppender Gehfluss - und viele Gäste aus dem Nachbarland. Obwohl die Überfüllung an verkaufsoffenen Sonntagen schon Programm ist, sind die meisten Kunden dafür.
Menschmassen quetschen sich über die regennasse Centro-Promenade, vorbei an Weihnachts- und Fressständen. Mal eben den schönen Silberschmuck begutachten, scheidet jedoch aus. Der Platz an der Auslage ist hart umkämpft.
Von 13 bis 18 Uhr öffnete das Centro am gestrigen Sonntag seine Türen. Obwohl sich alle des nahenden Chaos bewusst waren, zog es wieder Tausende dorthin. Heiligabend rückt nahe, da kann man sich einen zusätzlichen Einkaufstag nicht entgehen lassen.
Die überfüllten Parkhäuser verraten, das sich Besucher aus ganz NRW versammelt haben. Zusätzlich ertönte aus vielen Ecken eine allzu bekannte Sprache: Die Botschaft des verkaufsoffenen Sonntags erreichte auch die Holländer. Kurzum: Es ist brechend voll.
Ein eigentlich vermeidbarer Stress
Immer wieder stoppt der Gehfluss entlang der festlich geschmückten Hütten, folglich geht ein wütendes Raunen durch die Menge. Der Herr ein paar Meter weiter schreit erbost auf, als ihn der Regenschirm des Nachbarn ins Auge pikst. Eine Frau hebt verärgert den Zeigefinger, weil der Hintermann sie immer wieder mit dem Kinderwagen anstupst. „Puh, hier ist es aber voll“, bemerkt ein kleiner Junge. „Ja, die warten alle, dass das Centro aufmacht“, antwortet die Mutter.
Der Countdown läuft, in fünf Minuten öffnen die ersten Geschäfte. Schon jetzt strömen die Besucher durch die breiten Glastüren, die plötzlich viel zu klein wirken. Sind die ersten Meter jedoch geschafft, entspannt sich die Lage und man kommt zum ersehnten Durchatmen. Ein eigentlich vermeidbarer Stress, der ein oder andere hätte ja auch die heimische Couch dem kalten Autositz vorziehen können. Aber nein: „In der Woche hat man ja immer so viel zu tun, da ist ein zusätzlicher Tag nicht schlecht“, findet Besucherin Silvia Keller und ergänzt: „Und wenn man erfolgreich beim Einkaufen war, hat es sich ja auch gelohnt.“
Eine Haltung, die man bei so manch anderem Einkaufswilligen vergeblich sucht. Vor allem in den Gesichtern der Besucher, die in den langen Schlangen vor den Klamottenläden feststecken. Vorbildlich hat die In-Marke Hollister ihre roten Absperrbänder aufgestellt, um den Andrang in Bahnen zu halten. Doch auch vor dem Elektroladen Saturn versammelt sich schon ein großer Pulk. „Gibt’s etwas umsonst?“, fragt die 16-jährige Lisa Freund Marco. „Nein, es ist nur verkaufsoffener Sonntag.“
Genau eine Woche ist es noch hin bis Heiligabend. Das Centro bietet bis zum 29. Dezember die Möglichkeit, bis 22 Uhr zu shoppen.
Der nächste verkaufsoffene Sonntag findet schon am 6. Januar 2013 statt. Von 13 bis 18 Uhr ist das Centro auch am 24. und 31. Dezember geöffnet.