Oberhausen. . Die Premiere von „Ich war noch niemals in New York“ im Metronom Theater endete mit „Standing Ovations“.
Wenn die Begeisterung von Menschen in einem Theatersaal durchgängig spürbar wird, wenn sie kleinen schaumgekrönten Wellen gleich freudig durch den Raum plätschert und schließlich in einer tosenden Brandung des Applauses mündet, dann ist Premiere von „Ich war noch niemals in New York“. „Standing Ovations“ und Begeisterungspfiffe von 1800 Gästen sagen mehr als alle Worte.
Aber die Worte, die Komponist Udo Jürgens für die Show im Metronom Theater findet, setzen allem die Krone auf: „Das ist eine der besten Vorstellungen, die ich je gesehen habe.“ Und Jürgens war bei allen Premieren dabei. Ob nun in der Schweiz oder Japan.
Perfektion durch und durch
An diesem Abend stimmt aber auch einfach alles. Perfektion durch und durch. Das fängt bereits beim fetzigen Live-Orchester an. Und setzt sich über Tänzer und Sänger bis hin zu den Hauptdarstellern fort. Die Geschichte dreier Pärchen, die sich um die Musik Udo Jürgens rankt, begeistert durch Humor.
Die Zuschauer schmunzeln, lachen teils laut. Die Geschichte liefert aber auch rührendes Drama. Oder speedige Unterhaltung für Augen und Ohren. Drei Paare, drei Spannungsbögen, ständig wechselnde Kulissen, die Vorstellung dauert keine Sekunde zu lang.
Stars besuchten Musical-Premiere
1/30
„Ich war noch niemals in New York“ präsentiert sich so facettenreich wie eine schillernde Persönlichkeit. Charlotte Heinke und Karim Khawatmi, die in die Rollen Lisa Wartbergs und Axel Staudachs schlüpfen, bringen etwas von „der Widerspenstigen Zähmung“ ins Spiel. Axel Staudach erweist sich schließlich als der erste Mann, der der Karrierefrau Lisa Wartberg ebenbürtig ist. Beide Darsteller spielen und singen hervorragend.
Eine Prise Verwechslungskomödie
Und wie wohltuend ist es neben all den schönen jungen Menschen mit Ernst Wilhelm Lenik (70) und Gisela Kraft (70) auch ein älteres Pärchen – natürlich auch schön, aber eben nicht mehr ganz jung – auf der Bühne zu sehen. Man merkt außerdem, die beiden, die Otto Staudach und Maria Wartberg verkörpern, kommen vom Theater. Noch so eine kleine feine Zugabe, die die Mixtur perfekt macht.
Ich war noch niemals in New York
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Da Maria Wartberg auf dem Kreuzfahrtschiff zunächst für ihre Tochter, die berühmte Fernsehmoderatorin Lisa Wartberg, gehalten wird, darf der Zuschauer eine Prise Verwechslungskomödie genießen; während die Tanz- und Gesangseinlagen mit völlig verrückten Kostümen die bunt-glitzernde Leichtigkeit einer Revue vermitteln.
Eine rundum tolle Show
Das dritte Pärchen schließlich, Uli Scherbel und Vladimir Korneev, die als homosexuelles Liebespaar, Fred Hoffmann und Grieche Costa auftreten, decken den Part Paradiesvögel ab. Und ja, irgendwie musste der Dreh her, alle Jürgens Hits auf die Bühne zu bringen. Wen wundert es da, wenn Costa in unmittelbarem Zusammenhang mit „Griechischer Wein“ steht. Dass ausgerechnet Kinderdarsteller Rafael Pavlidis „Mit 66 Jahren“ anstimmt, hat dann auch wieder was mit Humor zu tun.
Um die Lob-Liste abzurunden: Nicht zu vergessen sind das irre Bühnenbild, mal wie eine Puppenstube, mal gigantisch. Und diese Lichteffekte. Eine rundum tolle Show. Aber Vorsicht: Beim Besuch, die Karten kosten zwischen 39,90 und 106,90 Euro, ist eine Infektion mit Ohrwürmern zu erwarten.
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