Oberhausen. .

17 Städte, 100 Kunstwerke im öffentlichen Raum: Als eine Art „Reiseführer“ durch das „Freiluftmuseum Ruhrgebiet“, das kostenlos jede Menge Werke berühmter Künstler präsentiert, ist der Bildband „Public Art Ruhr“ zu verstehen. Eine Projektgruppe der Ruhr-Kunst-Museen hat die Exponate ausgewählt, die nun alle in einem Buch zu sehen und erklärt sind. Oberhausen ist mit Keith Harings „Head trough Belly“ („Kopf durch Bauch“) und – wen wundert’s – mit „Slinky“, der Rehberger Brücke, vertreten.

Kleines Lob für Kulturhausen

Das sind zwar im Vergleich mit anderen Städten wenig Vorzeigewerke (Gelsenkirchen hat zwölf, Marl elf und Essen zehn), jedoch immerhin zwei lobende Erwähnungen für „Kulturhausen“.

Nur drei Monate vergingen von der Idee, einen Ruhr-Kunst-Band zu machen, bis zu seiner Fertigstellung. Da wundert’s kaum, dass keine Zeit mehr war, alle Werke vor ihrem Fototermin in einen optisch optimalen Zustand zu versetzen. Manche von ihnen sehen nämlich arg zugerichtet aus, so dass sich diejenigen, die sie täglich sehen, eher für die Schmierereien schämen als sich an der Kunst zu erfreuen. „Es ist auch eins unserer Ziele, auf den Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum aufmerksam zu machen“, erklärt Christine Vogt, Direktorin der Ludwig-Galerie, warum die betroffen Exponate trotzdem im Bildband gezeigt werden.

In dieser Hinsicht haben wir mit unseren beiden Aushängeschildern Glück. „Slinky“ ist noch jung und frisch, und der Stahl-Koloss vor der Ludwig-Galerie könnte zwar mal eine Überholung gebrauchen und wird, so Vogt, oft mit Aufklebern verziert, blieb aber bisher von Graffiti-Sprayern verschont.

Griff zu den Sternen

Mit seinen acht Tonnen Stahlgewicht sei die Skulptur des amerikanischer Künstlers nicht nur ein eindrucksvolles Wahrzeichen der Stadt, sondern gleichzeitig das künstlerische Entree der Ludwig-Galerie, heißt es im erläuternden Text. Erwähnt wird auch, dass die Skulptur weder der Stadt noch der Galerie gehört, sondern vielmehr eine Leihgabe des Galeristen Hans Meyer ist. Aufgestellt wurde sie im Jahr 2001 im Anschluss an die Ausstellung „Made in USA“. Es handelt sich übrigens um die letzte Haring-Skulptur, entworfen im Jahr 1989. Mayer ließ sie in vier Teilen im Ruhrgebiet fertigen.

Dass die „Slinky“-Brücke ihrem Beinamen „springt zum Ruhm“ alle Ehre macht, wird in dem Begleittext zu ihrem Foto in höchsten Tönen gepriesen. Von einem Höhenflug ist die Rede, „wenn nicht sogar ein Griff zu den Sternen“.