Oberhausen. Die Aktion „Kunstlicht“ findet am kommenden Samstag statt.
Oberhausen mag eine Stadt in großen Finanznöten sein. Doch der Kultur knipst hier niemand so schnell das Licht aus. Die Aktion „Kunstlicht“, die am Samstag 5. November, startet, ist nur ein Beweis mehr für das hell strahlende kulturelle Leben in Oberhausen.
Das erstaunt die Menschen jenseits der Stadtgrenzen anscheinend immer wieder. Kämmerer Apostolos Tsalastras kämpft jedenfalls gegen Vorurteile an. Er sagte am Mittwoch, als das Kunstlicht-Programm in der Niebuhrg vorgestellt wurde: „Leute von weiter her wundern sich, wie viele künstlerische Aktivitäten es bei uns trotz der Finanzprobleme gibt.“ Diese Menge an Angeboten sei aber auch dem Engagement der Künstler geschuldet.
Darüber, dass auch bei der Aktion „Kunstlicht“ wieder so viele dabei sein und der Stadt künstlerischen Glanz verleihen wollen, freute sich neben Tsalstras Volker Buchloh, Leiter des städtischen Kulturbüros. Während einer Flaute vor drei Jahren hatte es so ausgesehen, als würde das „Kunstlicht“ erlöschen. Doch dank Werbung seitens der Stadt und einer einsetzenden Sogwirkung - „wenn der dabei ist, will ich es auch sein“ - können sich Kunstinteressierte nun weiter an einem hell leuchtenden „Kunstlicht“ erfreuen.
"Immer schön gemütlich"
Start ist am Samstag um 18 Uhr. Serviert werden den Gästen viele Häppchen an verschiedenen Orten.
In der Artmacherei im Hof an der Josefstraße 73 werden als Augenschmaus Malerei, Grafik, Installationen oder Objekte versprochen.
Wer schon immer mal bei einer öffentlichen Theaterprobe dabei sein wollte, Angelika Werner hat sich mit ihrem Atelier-Theater an der Gutenbergstraße 8 schon beinahe einen Proben-Marathon verordnet. Von 18 bis 22 Uhr probt das Ensemble die aktuelle Produktion „Frohe Feste“.
Im Salon Vio l’Art in den Geschäftsräumen von „Terra und Art“ an der Langemarkstraße 18 bis 20 stellen nicht nur Künstler aus, es gibt Lesungen, Entspannung zum Mitnehmen und Traumdeutung-Symbolarbeit.
Im Theater an der Niebuhrg, Niebuhrstraße 61, treibt Holger Hagemeyer eine Sorge um: „Hauptsache, die fackeln uns nicht die Fassade ab.“ Nicht, dass der Chef der Niebuhrg wirklich Bedenken hätte. Aber was ein Fassadenfeuerwerk ist, das dort um 20 Uhr hochgeht und ca. zehn Minuten für pyrotechnischen Zauber sorgt, weiß auch Hagemeyer nicht so genau. Zusätzlich zum Feuerwerk geizt die Niebuhrg nicht mit Künstlern. Viele werden dort im Licht der Öffentlichkeit stehen.
„Immer schön gemütlich“ sein soll es bei Simone Kamm, Westhoffstraße 10, mit ihrer raumgreifenden Lichtkunst. Bei Live-Musik und einem Glas Prosecco sorgt diesmal auch eine sechs Meter lange Lichtinstallation für die äußere womöglich auch innere Erleuchtung.
Wirklich ungewöhnliche Ölbilder soll es in der Lionheart Tattoo Gallery, Weseler Straße 145 zu sehen geben.
Entflammt für „Kunstlicht“ sind auch die Galerie Mels, Siepenstraße 1, die Ateliergemeinschaft an der Jägerstraße 47, die Galerie Kir, Stöckmannstraße 86, und Manu est la, Duisburger Straße 81 bis 87 (direkt in der Kurve gegenüber der Hansastraße auf einem Gewerbehof). Der Maler Andreas Wencel lädt auf die Burg Vondern ein, Arminstraße 65. Als Ort, „der sich fürs Abschlussbier eignet“, nennt Buchloh das Atelierhaus an der Ludwigstraße 20. Weil dort das Ende offen ist.