Oberhausen. .

Als es ihnen zu gefährlich wurde, Haschisch aus den Niederlanden über die Grenze zu schmuggeln, kamen zwei Oberhausener auf die Idee, Marihuana selbst anzupflanzen. Insgesamt sollen sie über das gesamte Stadtgebiet verteilt neun Plantagen in Wohnungen, aber auch in einer öffentlichen Grünanlage und in einem Wald an der A 42 angelegt haben. Nun stehen die beiden Männer vor dem Landgericht Duisburg.

Die Anklage wirft den beiden 26 und 23 Jahre alten Männern unerlaubten Handel mit Betäubungsmitteln, unerlaubte Einfuhr und unerlaubten Anbau von Drogen vor. Außerdem sollen die Angeklagten auch Minderjährige dazu bestimmt haben, für sie als Drogenkuriere und Dealer tätig zu werden.

Angeklagte kannten sich in der Drogenszene aus

2010 sollen die beiden, die sich - so die Anklage - in der Drogenszene bereits bestens auskannten, auf die Idee gekommen sein, selbst Geschäfte mit Rauschgift zu machen. Dazu fuhren sie zunächst regelmäßig nach Venlo.

Als der Haschisch-Schmuggel angesichts der Verschärfung der Gesetze in den Niederlanden immer schwieriger und riskanter wurde, betätigten sich die Angeklagten mit einer ganzen Reihe von Helfershelfern als Pflanzer. Zwischen Ende 2011 und der Entdeckung des illegalen Treibens Mitte Mai dieses Jahres entstanden Plantagen unter anderem in Wohnungen an der Kirchhellener Straße, an der Dortmunder und der Alstadener Straße. Outdoor-Pflanzungen wurden in einem Waldgebiet an der A 42 und sogar in einem Park angelegt. Insgesamt soll die Ausbeute des botanischen Bemühens rund 13 Kilo Haschisch betragen haben. Beide Angeklagte legten gestern weitgehende Geständnisse ab. Ein Urteil soll am Freitag gesprochen werden.