Nach Zerstörung von Marihuana-Plantagen erneut Festnahme
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Oberhausen/Düsseldorf. Nachdem Oberhausener Polizei und Essener Zoll im Dezember Hanfplantagen ausgehoben hatten, gingen die Ermittlungen weiter. Nun konnte ein weiterer mutmaßlicher Täter dingfest gemacht werden: Der Niederländer soll das Equipment für die Plantagen geliefert und in Dortmund selber eine betrieben haben.
Die Polizei ermittelte weiter und verhaftete jetzt einen mutmaßlichen holländischen Mittäter. Einen der „Hauptmatadore“, wie der Oberhausener Kriminalhauptkommissar Guido Allekotte den Mann nennt. Der Niederländer soll das Equipment für die Plantagen in Deutschland geliefert und in Dortmund selber eine betrieben haben.
„Wir haben ihn festgenommen, als er in Düsseldorf in einer Diskothek feiern wollte“, sagt Allekotte. Der Mann beging mit seiner Reise nach Deutschland wahrscheinlich einen fatalen Fehler. „Er sitzt jetzt bei uns in Untersuchungshaft und wird auch nach deutschem Recht verurteilt“, sagt Allekotte. Die Strafe, die der Mann hier womöglich erhält, muss er dann auch absitzen.
Wenn die Niederländer ihn aufgrund eines internationalen Haftbefehls festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert hätten, wäre er zwar auch hier verurteilt worden. Hätte aber nur eine Strafe nach niederländischem Recht absitzen müssen. „Die Urteile bei weichen Drogen fallen in den Niederlanden milder aus“, sagt Allekotte.
Bis zu zehn Jahre
Deshalb hatte auch der in Holland festgenommene Lkw-Fahrer versucht, Rechtsmittel gegen eine Auslieferung nach Deutschland einzulegen – erfolglos. Er sitzt mittlerweile in Deutschland in Untersuchungshaft. In Holland hätte ihn eine geringere Strafe erwartet. „Bei uns wird die Einfuhr von nicht geringen Mengen Betäubungsmitteln mit einer Mindestfreiheitsstrafe von zwei Jahren geahndet“, erklärt der Kommissar. Da sich der Fahrer aber auch noch weiterer Vergehen schuldig gemacht haben soll, könnte der Castrop-Rauxeler die nächsten fünf bis zehn Jahre im Gefängnis verbringen.
Marihuana-Plantagen zerstört
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Überhaupt blieb auch das Innenleben des Lkw, der aus Südspanien kommend am Grenzübergang von Belgien nach Holland gestoppt worden war, längere Zeit ein Rätsel. Denn perfiderweise hatten die Täter einen Gastransporter als Transportmittel gewählt. „Den öffnet so schnell kein Zollfahnder“, hatte Polizeisprecher Johannes Paus damals erklärt. Denn niemand weiß, ob da nun tatsächlich Gas drin ist.
„Der Lkw wurde deshalb zunächst geröntgt“, sagte Allekotte. Dafür gibt es spezielle Röntgen-Stationen. Danach stand schon einmal fest: In dem Tank befinden sich Gegenständen, die dort nicht reingehören. Anschließend wurde geprüft, ob wirklich kein Gas im Tank ist, ehe Spezialisten den Tank öffnen konnten.
118 Kilo Marihuana
Man fand in dem Lkw 118 Kilogramm Marihuana. „Wir hatten vermutet, dass da viel mehr Haschisch drin ist“, sagt Allekotte. Mittlerweile kümmert sich der Zoll Essen um den Lkw, mit dem zuvor schon Rauschgiftfahrten mit sehr viel größeren Mengen Stoffs gestartet sein könnten. Die Ermittlungen dauern an.
Monatelange Ermittlungen
Die gemeinsame Aktion von Oberhausener Drogenfahndern, Zoll Essen und niederländischen Polizeibeamten hatte sich im Dezember des vergangenen Jahres über mehrere Tage erstreckt. Ausschlaggebend war damals die Tour des Lkw gewesen, den man erst hinter der belgischen Grenze auf niederländischem Gebiet stoppen konnte.
Der Transporter, der aus Südspanien kommend unterwegs war, hatte sich um 24 Stunden verspätet. Die Polizei musste aber an allen Orten, also in Oberhausen, Kamp-Lintfort, Herne und an der Grenze gleichzeitig zuschlagen, damit sich die Täter nicht gegenseitig warnen konnten. Also hieß es: warten auf den Lkw.
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