Oberhausen. . Ratten haben sich im Keller des Zechenhauses an der Aktienstraße eingenistet. Das Bad im Keller ist nicht mehr benutzbar. Der Kammerjäger wurde bereits eingeschaltet, aber es kann Monate dauern bis alle Tiere ausgerottet sind. Die Anwohnerin fühlt sich vom Wohnungsunternehmen LEG im Stich gelassen.
„Man hat ein totales Ekelgefühl. Ich kann kaum noch schlafen. Ich bin mit den Nerven am Ende“, sagt Frau K. Ihren Namen möchte sie nicht veröffentlicht wissen. Ebenso wenig wie ihr Nachbar. Beide wohnen in einem alten Zechenhaus an der Aktienstraße, das der LEG gehört. Beide haben seit etlichen Wochen ein gravierendes Problem in ihren Kellern: Ratten.
Als Frau K. die Wohnungstür öffnet, ist der säuerliche Geruch, der von unten in das Erdgeschoss zieht, deutlich wahrzunehmen. Urin, Kot, Verwesungsgeruch. Kammerjäger waren schon da, haben Giftköder ausgelegt. „Vor drei Wochen war der Geruch unerträglich. Als ich nach unten ging, sind mir vier Tiere über die Füße gelaufen“, erzählt der Nachbar.
Gibt es Grund zur Hoffnung, dass sich die Situation bald entspannt? „Der zweite Kammerjäger, der bei mir war, hat festgestellt, dass es einen sehr starken Befall gibt und es Monate dauern kann, bis alle Tiere ausgerottet sind“, sagt Frau K. „Und auch danach sei es nicht ausgeschlossen, dass die nächste Rattenfamilie kommt.“ Ihr Badezimmer, das im Keller liegt, nutzt sie schon lange nicht mehr. „Nur gut, dass die Toilette oben in der Wohnung ist.“
Wie konnten die Ratten in den Keller kommen?
Mehrfach hätte sie sich an die LEG wenden müssen, bevor das Wohnungsunternehmen überhaupt reagiert und einen Schädlingsbekämpfer geschickt habe. Auf Briefe, wie es denn nun weiter gehen solle, hätte sie auch keine Antwort bekommen. „Die Miete zahle ich nur unter Vorbehalt“, sagt die Mieterin.
Den Vorwurf, ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen zu sein, weist die LEG entschieden zurück: Löcher und Rohrleitungen, durch die die Tiere sich in den Kellerräumen verbreiten konnten, seien abgedichtet worden, erklärt Pressereferent Mischa Lenz. „Der Schädlingsbekämpfer war auch vor Ort. Eigentlich müsste das Thema durch sein.“
Dass sich die zwei Mieter an die Presse gewandt haben, kann er daher überhaupt nicht verstehen. „Unser zuständiger Hauswart wird aber noch mal mit ihnen sprechen.“ Für heute Nachmittag ist ein Termin vereinbart. Angst, dass sich die Ratten weiter nach oben in die Wohnung durchfressen, hat Frau K. aber weiterhin. „Die Zwischenwände der Kellerräume wurden zwar dicht gemacht. Aber die Frage bleibt doch, wie die Tiere überhaupt in den Keller kommen können.“
Andere Anwohner haben auch schon Ratten gesichtet, bislang allerdings nur auf der Straße. „Wir haben eine Petition an das Ordnungsamt geschickt. Uns reicht’s nämlich“, sagt Frau K. Ende Oktober, so die Stadt, sei zweimal der Kammerjäger vor Ort gewesen.