Oberhausen. . Illegales Campen am Brammenring alarmiert das Ordnungsamt und die Polizei. Zurzeit stehen dort laut der Stadt zehn Wohnwagen “französischer Zigeuner“, die auf den Weg nach Südfrankreich sind. Schon in der Vergangenheit war der Platz bei irischen Wanderarbeitern beliebt.

Abseits und doch nahe zur Autobahn, verschwiegen und weitgehend ungenutzt: Das ehemalige Stahlwerksgelände in der neuen Mitte ist für Durchreisende offenbar zum Geheimtipp für wildes Campen geworden. Zehn Wohnwagen stehen derzeit am Brammenring, der das Brachland umschließt. Illegal, denn auf dieser zwar kaum befahrenen, aber öffentlichen Straße ist das Campieren verboten. Es soll sich bei den Campern laut Stadt um „französische Zigeuner“ handeln, die auf der Durchreise nach Südfrankreich seien.

Verstärkter Einsatz

Bereits am Dienstagmittag waren die Polizei und ein fünfköpfiges Team des Ordnungsamtes vor Ort, um die Situation einzuschätzen. Der so verstärkte Einsatz kommt nicht von ungefähr, denn in der jüngsten Vergangenheit hatten irische Wanderarbeiter, Sinti und Roma, sich hier mit 35 Wohnwagen über Wochen niedergelassen. Nur mit einem Aufgebot von Ordnungskräften waren sie zum Weiterziehen zu bewegen.

Was die Camper vor Ort jedoch hinterließen, musste die Stadt schließlich auf eigene Kosten entsorgen: zerfetzte Müllsäcke, benutzte Windeln und Dosen mit Lackfarbe.

Ordnungsamt alarmiert

Nicht umsonst also war das Ordnungsamt alarmiert. Nach einer Inspektion der zehn Wohnwagen durch ein Team einigte man sich mit den Durchreisenden: „Bis Anfang der nächsten Woche dürfen die Wohnwagen hier stehen bleiben“, so teilt ein Sprecher der Stadt mit. Dann müssen sie jedoch weiterreisen.

Müllcontainer soll auf eigene Kosten gemietet werden

Gewarnt von den hinterlassenen Müllkippen in der Vergangenheit hat die Stadt das vorübergehend geduldete Campen diesmal allerdings mit einer weiteren Auflage verbunden: Die Besitzer müssen auf eigene Kosten einen Müllcontainer mieten. Dieser soll bereits vor Ort aufgestellt sein.

Unbeobachtes Campen

„Es hat sich wohl herumgesprochen, dass man hier unbeobachtet Campen kann“, vermutet der Stadtsprecher. Verhindern lassen sich die Camping-Versuche zudem kaum: Denn das weitestgehend brachliegende Gelände kann man durch die abschirmenden Gebäude an der Osterfelder- und Essener Straße nur wenig einsehen. Folglich ein idealer Platz für diesen Zweck. Ein Absperren der Straße zum Gelände scheint eben so wenig möglich. Denn sie bietet eine Zufahrt zum Fraunhofer Institut, einem Discounter und neuerdings auch einem Baumarkt. Zudem ist das Gebiet auch bei Joggern, Drachen- und Modellflugzeug-Freunden beliebt.