Oberhausen. Nach der Erziehung von Kindern ist der Einstieg in bezahlte Arbeit schwierig. Das Jobcenter half Jeanne Kösling: mit Weiterbildung und persönlicher Betreuung

Nachdem Jeanne Kösling arbeitslos wurde, blieb sie erst einmal zu Hause und kümmerte sich um ihre Kinder. Im April 2010 musste die heute 43-Jährige aber zurück ins Berufsleben. Nicht leicht für die vierfache Mutter, denn ihr letzter Arbeitstag lag lange zurück. Beim Arbeitsamt suchte die gelernte technische Zeichnerin Rat, machte Fortbildungen und bekam mit Hilfe des Jobcenters schließlich eine Anstellung in einem Call-Center.

„Das Jobcenter fördert massiv berufliche Weiterbildung, Qualifikationen und Umschulungen, damit der Arbeitssuchende die bisher erworbenen Kenntnisse aus der beruflichen Laufbahn vertiefen kann“, erklärt Josef Vogt vom Jobcenter Oberhausen. Lehrgangs-, Fahrt- sowie diverse andere Kosten übernimmt das Jobcenter, damit der Wiedereinstieg in den Beruf leichter fällt. Auch nach der Weiterbildung hört die Betreuung nicht auf. Jobagenten wie Birgitta Goga helfen intensiv bei der Stellensuche. Als direkte Ansprechpartner betreuen sie den zu Vermittelnden, bis dieser auch finanziell auf eigenen Beinen steht.

Ein Job nach drei Wochen

So kam auch Jeanne Kösling zu ihrer Teilzeitanstellung in einem Call-Center. Jetzt betreibt sie bei Comvendo Datenpflege, stellt Kontakt von Kunden zu Außendienstmitarbeitern her.

Ein Jahr lang, von 2011 bis 2012, besuchte Kösling Umschulungen und Fortbildungen. Ihre vier Kinder unterzubringen war kein Problem. „Ich hatte eh immer einen strukturierten Tagesablauf. Außerdem konnte ich viel von zu Hause aus erledigen.“ Auf ihrem Lehrplan standen kaufmännische Module.

Unter anderem lernte sie morgens von 8 bis 13 Uhr, wie Buchhaltung funktioniert, sie wurde ins Bestellwesen eingeführt und auch Wirtschaftsenglisch eignete sie sich an. Ihr nächster Weg führte sie dann zu Jobagentin Goga. „Wir bieten einen Service nach den weiterbildenden Maßnahmen an. Wir schauen, welche Kenntnisse erworben wurden und wie diese mit den Berufswünschen vereinbar sind.“ In der Regel fänden 70 Prozent der Arbeitssuchenden spätestens nach drei Monaten eine Stelle. Bei Kösling hat es gerade Mal drei Wochen gedauert.

Zu viele negative Erfahrungen

In einem Call-Center zu arbeiten passte Kösling erst gar nicht. Zu viele negative Erfahrungen habe sie mit unbekannten Anrufern gemacht, die sie nach Mobilfunkverträgen ausfragten. „Das ist manchmal schon Telefonterror, deshalb war ich erst skeptisch.“

Jetzt ist sie sehr zufrieden mit sich und ihrer Arbeit. „Ich bin stolz auf mich, dass ich alles geschafft habe.“