Oberhausen. Um Stromkosten zu sparen, raten Experten, auf das eigene Nutzungsverhalten zu achten. Schon kleine Änderungen können für Einsparungen sorgen.
Um den ständig steigenden Strompreisen zu begegnen, will Bundesumweltminister Peter Altmaier die Deutschen zu einem bewussteren Umgang mit Energie bewegen. Da Menschen mit geringem Einkommen durch höhere Energiekosten härter getroffen werden, sollen künftig alle Haushalte die Möglichkeit bekommen, kostenlos beraten zu werden. Wir fragten bei den bestehenden Beratungsstellen in Oberhausen nach, wo sich die Energiefresser verstecken und wie man mit einer drohenden Stromsperre umgeht.
„Den meisten ist überhaupt nicht bewusst, wie viel Strom sie verbrauchen“, schildert Architekt Heinz-Eberhard Stapelmann, der bei der örtlichen Verbraucherzentrale eine Energieberatung anbietet. „Oftmals heißt es dann, die Stromabrechnung muss doch falsch sein.“ Fehlerhafte Stromzähler oder Abrechnungen würden aber äußerst selten auftreten, so Stapelmann.
„Wenn die Leute in die Beratung kommen, stelle ich erst einmal eine Liste mit allen stromverbrauchenden Geräten auf und versuche das Nutzungsverhalten einzuschätzen.“ Daraus ergäben sich meist direkte Ansatzpunkte, um den Verbrauch zu vermindern. „Und dafür braucht es im ersten Schritt überhaupt keine großen Investitionen.“
Geräte komplett ausschalten
Muss ich so lange duschen? Ist eine weitere Tiefkühltruhe wirklich nötig? Muss der Fernseher im Dauerbetrieb laufen?. Diese Fragen stellt Heinz-Eberhard Stapelmann, um ein Bewusstsein zu schaffen.
„Gerade beim Duschen kann man sehr viel Energie sparen, da die Durchlauferhitzer sehr viel Strom verbrauchen. Im Durchschnitt sind das schon 350 Watt in der Minute.“ Außerdem empfiehlt der Fachmann den konsequenten Einsatz von Schalterleisten. „Da viele Geräte auch im Ruhemodus Energie verbrauchen, sollte man diese abschalten.“
Hilfreich sei es zudem, in gewissen Abständen den Zählerstand zu notieren. „So kann man dann immer vergleichen, ob sich am Verbrauch, etwa von einem Quartal zum anderen, etwas verändert hat“, rät Stapelmann.
Auch bei der Schuldner- und Insolvenzberatung der Caritas suchen Menschen um Hilfe, denen die Energiekosten über den Kopf wachsen. „Viele kommen erst zu uns, wenn die Stromsperrung schon ansteht“, schildert Rita Piroth. „Wir versuchen dann im Gespräch mit dem Energieversorger, meist ist es die EVO, zu vermitteln.“ So könnten etwa eine Ratenzahlung oder auch die Installation eines Prepaidzählers, bei dem es dann Strom gegen Vorkasse gibt, ausgehandelt werden. „Wir treten auch in Kontakt mit dem Jobcenter, ob es nicht weitere Hilfen oder ein Darlehen geben kann.“ Wichtiger sei aber konsequentes Stromsparen.