Oberhausen. Spuren von Vandalismus auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau. Bürger schätzen das Grün, würden aber mehr Pflege und ein Café begrüßen.

Carsten Walden ist für diese Zeitung als Fotograf im Einsatz. Walden ist auch mit Leib und Seele Oberhausener Bürger und wohnt seit langem in Osterfeld. Was er in der letzten Zeit im Olga-Park beobachtet hat, ärgert ihn sehr. Jetzt hat der Fotograf Bilder von der Verwahrlosung des Areals an die Redaktion geschickt und wir haben vor Ort selbst nachgeschaut.

Nicht nur Mosaiksteine fehlen in den Skulpturen

Und wann eignet es sich besser, das Gelände der ehemaligen Landesgartenschau zu begutachten, als bei einem Mittagsspaziergang: Nach einigen nassen Ladungen schieben Familien am Sonntag Kinderwagen über die Schotterwege. Ein älteres Ehepaar hat es sich auf der Parkbank gemütlich gemacht und genießt die Sonnenstrahlen. Richtig voll wirkt die Osterfelder Anlage aber nicht. Es bröckelt im Park und dazu muss man nicht lange suchen.

Am Eingang an der Vestischen Straße fehlen einige Mosaiksteine in mehreren Betonskulpturen. Die bunten Gebilde mit spärlich besetzten Kacheln sehen aus wie Puzzle. Der langgezogene Weg zum Parkinneren säumt ein künstlicher Kanal in dem nicht nur Papiertüten eines Fast-Food-Anbieters schwimmen. „Rund um die Uhr sauber halten, kann man die Anlage sicher nicht“, meint Spaziergängerin Ilse Brömmer. „Doch in manchen Ecken sieht es manchmal recht fies aus.“

Mehr Attraktivität für den Park

Das macht die 53-Jährige an einer fehlenden Belebung des Parks fest. „Wenn dauerhaft nichts los ist, ist dem Vandalismus Tür und Tor geöffnet.“ Sie wünscht sich mehr Attraktivität für den Park.

Ähnliches denkt Werner Schmidt (49), der sich einen attraktiven Magnet wünscht. „Ein Café im Grünen könnte für viele Spaziergänger ein Grund sein, bei schönem Wetter einmal wieder in die Olga zu gehen.“

Auch am Eingang an der Werthfeldstraße hat der Park schon bessere Zeiten erlebt, der 1999 zur Landesgartenschau auf dem Gelände der ehemaligen Zeche und Kokerei Osterfeld angelegt wurde. Die Wegweiserschilder am Eingang sind komplett mit Graffiti-Schmierereien verdeckt.

Im Inneren wirken die Wiesen frisch gemäht, doch der Prunk ist in den Beeten nebenan vorbei. Hier gibt es nur noch wild wachsendes Grün. Die Zeiten der Blumenpracht sind vorbei.

Festivals wie „Olgas Rock“ oder „Ruhr in Love“ kommen gut an

„Ich finde es gut, dass hier ab und an Veranstaltungen wie ‘Olgas Rock’ stattfinden“, sagt Holger Beck (40). „Natürlich nur, wenn der Veranstalter die Anlage hinterher wieder herrichtet.“ Dass durch Festivals die Olga zerfällt, denkt er nicht. „Eher umgekehrt. Wenn sich Jugendliche unbeobachtet fühlen, geht viel mehr kaputt. Der Park muss mit Leben gefüllt werden.“

„Wir bessern alle Schäden aus“

Den 1999 eröffneten Olga-Park 25 Jahre lang so zu pflegen, dass er genutzt werden kann: Diesen Auftrag hat die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) seit 2006, davor waren die Wirtschaftsbetriebe zuständig. Rund 500.000 Euro im Monat stehen der OGM für die Pflege und Ausbesserung zur Verfügung – nicht nur für den Olga-Park, sondern für alle Grünflächen der Stadt. Deshalb ist auch Hartmut Schmidt, Geschäftsführer der OGM, verärgert: „Es gibt offensichtlich immer wieder Menschen, die mit öffentlichem Eigentum nicht gut umgehen.“

Schmidt bittet die Bürger, der OGM Hinweise auf Schäden zu geben oder auch auf ihre Verursacher. „Sprechen Sie unsere Mitarbeiter vor Ort an.“ „Alle Schäden müssen ausgebessert werden“, sagt Schmidt. Aber: „Wir müssen das Schritt für Schritt machen.“ Und gerade zum Ende des Jahres hin könne das länger dauern, „wir schauen, was akut gemacht werden muss und was wir in die Wintermonate verschieben können.“ Zum Beispiel den Austausch defekter Bänke. „Hier dauert auch die Bestellung länger.“ Was Olgas Rock & Co. angeht: Die Veranstalter seien bei Schäden verpflichtet, alles in den vorherigen Stand zu versetzten.