Oberhausen. Neuer Rekord für das Umsonst-und-Draußen-Festival „Olgas Rock“ in Oberhausen-Osterfeld. Nach Angaben der Veranstalter hörten 26.000 Fans an zwei Tagen Bands wie „Zebrahead“ und „Yellowcard“ zu. Heimlicher Star war jedoch das belgische Trio „Triggerfinger“.

Die ruhigen Zeiten auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau in Oberhausen-Osterfeld sind endgültig vorbei: Die 13. Auflage des Festivals „Olgas Rock“ lockte – sicher auch dank des guten Wetters – so viele Besucher wie nie zuvor in die Grünanlage.

12.000 Fans am Freitag, 14.000 Menschen am Samstag: Das macht zusammen 26.000 Anhänger im Olga-Park und demnach 6000 mehr als der bisherige Spitzenwert aus dem Vorjahr. So lautet das Fazit der verständlicherweise zufriedenen Veranstalter. Die Polizei spricht im Durchlauf gar von insgesamt mehr als 30.000 Musikfans.

Triggerfinger mit zahlreichen Fans bei "Olgas Rock"

Gerade die belgische Band „Triggerfinger“ lockte am Freitag mit ihrem Akustik-Cover des Songs „I follow rivers“ die Fans an, obgleich die ruhigen Gitarrenklänge, die derzeit eine regelrechte Dauermelodie der Radiosender sind, nicht unbedingt für das restliche Programm des Trios stehen. Bei den gängigen Klängen der Herren geht es deutlich rotziger und dreckiger zur Sache. Doch selbst bei Triggerfinger-Novitzen kam diese Klangvielfalt an.

Dank des blauen Himmels blieb eine Schlammschlacht zwischen den Blumenbeeten im Gegensatz zu den Vorjahren diesmal aus. Vielmehr verwandelten die Fans das Grün in eine gigantische Liegewiese. Sonnen satt und entspanntes Hören. Am Abend wurde der Platz zum Chillen allerdings knapper. Die Headliner „Zebrahead“ und „Yellowcard“ lieferten eine spektakuläre Show ab und verliehen dem Festival eine punkige Note.

Improvisierte "Olga-Hymne"

„Olgas Rock“ wirkte musikalisch erwachsener – zumal nicht nur Rock-, sondern auch Pop-, Ska-, Metal- und sogar Soul-Elemente zum Programm gehörten. Ein vielfältiger Mix, der an beiden Tagen mit reichlich Applaus honoriert wurde. Am Ende stimmten die Festivalbesucher eine improvisierte Olga-Hymne an. Aus allen Kehlen schallte: „Olga macht Spaß!“

Für die Fans eine Riesensause – für Sicherheitskräfte, Polizei und Sanitäter aber auch zwei recht anstrengende Tage. Die Beamten sprechen angesichts der hohen Besucherzahl von einem „überwiegend friedlichen Festival“, dennoch gab es einige Festnahmen und zum Teil kuriose Vergehen.

Mann mit drei Messern bewaffnet

Eine alkoholisierte Person kletterte während der Veranstaltung im Eingangsbereich des Olga-Parks plötzlich auf ein Dach, wobei die Dachrinne des Gebäudes in Mitleidenschaft gezogen wurde. Den Unfug seiner unerlaubten Kletterpartie wollte der Jugendliche aber nicht einsehen. Er leistete bei der Vernehmung durch die Polizei erheblichen Widerstand. Die Polizei nahm den mit gleich drei Messern bewaffneten Mann fest.

Exzessiver Alkoholkonsum war ebenfalls der Grund, warum ein weiterer Festivalbesucher den Abend auf der Polizeiwache verbringen musste. Er hatte zunächst eine Frau gegen ihren Willen geküsst. Damit allerdings nicht genug: Anschließend biss der Abgewiesene ihr noch in den Hals. Dem Mann wurde nach der Festnahme eine Blutprobe entnommen.

"Olgas Rock" weiter kostenlos

Der Alkoholgenuss speziell unter dem jüngeren Publikum bereitet den Ordnungskräften zunehmend Sorgen. Die Sanitätskräfte mussten außerdem einige Fans mit Kreislaufproblemen versorgen. Die Polizei sprach Platzverweise aus und schrieb Anzeigen wegen Sachbeschädigung, Diebstahl, Beleidigung und Drogenbesitzes. Kleinere Rangeleien konnten aus Sicht der Beamten durch den Ordnungsdienst erfreulicherweise früh geschlichtet werden.

„Olgas Rock“, das Festival wird in Zusammenarbeit aus Stadt Oberhausen und dem Musikverein „RockO“ organisiert, soll trotz klammer Kassen auch in den kommenden Jahren für die Besucher kostenlos über die Bühne gehen.

Olgas Rock in Oberhausen

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