Oberhausen. Die Veranstalter von Olgas Rock in Oberhausen freuten sich am Wochenende über Besucherrekorde. Doch Anwohner im neuen Wohnpark am Olga-Gelände ärgern sich über mangelnde Absperrungen. Sie haben Unterschriften gesammelt und einen Brief an den Oberbürgermeister geschickt.

Während die Veranstalter von Olgas Rock am Wochenende über Besucherrekorde jubilierten, waren die Anwohner des neuen Wohnparks auf dem Olga-Gelände alles andere als in Feierlaune.

Weil die Straße, die zu den neu errichteten Wohnhäusern führt, nicht ausreichend abgesperrt worden war, pilgerten am späten Freitagabend Tausende Festivalbesucher direkt an den Grundstücken vorbei zur Nahverkehrstrasse. Einige sollen an Hauswände uriniert, andere sogar einen Einkaufswagen in einen nicht umzäunten Vorgarten geschoben haben. „Gegen Olgas Rock haben wir ja nichts, aber das Gelände muss richtig abgesperrt sein“, sagt Anwohner Johannes Ernst (59). „Es kann nicht sein, dass wir aufs Haus aufpassen müssen.“

Wie in den vergangenen Jahren waren die Besucher des beliebten Umsonst-und-Draußen-Festivals über den Ausgang an der Vestischen Straße vom Gelände geführt worden. Von dort aus verläuft der Weg zur ÖPNV-Trasse parallel zur Fahnhorststraße. Anders als bisher wächst an dieser Stelle aber seit 2010 eine Bungalow-Siedlung – auf einem Areal von rund 17.000 Quadratmetern will der Unternehmer Franz-Josef Bangel bis zu 39 Einfamilienhäuser im Park errichten.

Wie Kirmes in Sterkrade

Fünf dieser Bungalows stehen bereits. Helmut Thiede (62) lebt in einem der modernen Häuser. Dass es bei Olgas Rock lauter werden könnte, darauf habe er sich eingestellt. „Als Sterkrader nimmt man ja auch die Kirmes in Kauf, das geht schon.“ Doch die Sicherheit der Grundstücke müsse gewährleistet sein. „Bei ‘Ruhr in Love’ ging alles gut, warum diesmal nicht?“

Die Veranstalter des Festivals bedauerten den Vorfall gegenüber dieser Zeitung. „Es ist ärgerlich, wenn so etwas

Olgas Rock in Oberhausen

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passiert“, sagt Kevin Kerndl vom Rocko-Verein. Zwar hatten die Festivalbesucher am Freitagmittag den richtigen Weg zum Gelände genommen, allerdings am Abend einen anderen Rückweg gesucht – weil die Absperrung nicht ausreichte, gingen sie über die öffentliche Zufahrtstraße zur neuen Siedlung. Kerndl: „Wir haben schnell reagiert“ – am Samstag kam es nicht erneut zu Problemen.

Zusätzliche Sicherheitsleute

Wie ein Polizeisprecher bestätigt, hatten die Anwohner anwesende Beamte um Hilfe gebeten. Die Polizisten wiederum nahmen Kontakt mit den Festivalveranstaltern – der Stadt Oberhausen und dem Verein Rocko – auf, woraufhin zusätzliche Sicherheitskräfte und Absperrzäune am Samstag dafür gesorgt hatten, dass die Musikfans den richtigen Weg zur Trasse fanden.

Volker Buchloh, Leiter des städtischen Kulturbüros, sagt zu: „Im kommenden Jahr wird es nicht erneut zu solchen Problemen kommen.“ Es werde geprüft, wie 2013 der Weg vom Areal verlaufen könne. „Wenn sich Bedingungen ändern, muss man umdenken.“

Die Anwohner vom Olga-Park haben Unterschriften gesammelt und einen Brief an den Oberbürgermeister geschickt, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Nicht nur beim Rockfestival habe es Probleme gegeben, bei einem Volksfest im Juli soll die Musik deutlich länger gespielt worden sein als erlaubt.