Oberhausen. Die Premiere des „Oberhausener Sommerleseclubs“ kam rundum gut an. Knapp 250 Kinder- und Jugendliche machten beim ersten Mal mit: Aktion wird fortgesetzt.

Die Fünft- und Sechstklässler hatten ihre Nasen eindeutig am tiefsten in Büchern vergraben: Beim ersten Oberhausener Sommerleseclub kamen die meisten, die unter dem Motto „Schock deine Lehrer, lies ein Buch“ in den großen Ferien zum Schmöker griffen, aus dieser Altersklasse. Insgesamt hat die Aktion 246 junge Leser zu Clubmitgliedern gemacht, 110 von ihnen haben mindestens drei Bücher gelesen und ihr Leselogbuch wieder im Bert-Brecht-Haus abgegeben – gar nicht so schlecht für die Oberhausener Premiere. Die landesweite Leseförderaktion wird deshalb im nächsten Jahr auf jeden Fall in die zweite Runde gehen.

Ein Skelett als Detektiv

Mit einer 1000-Euro-Finanzspritze der literarischen Gesellschaft Oberhausen konnten Kinder- und Jugendbibliothek für die Aktion eine Auswahl von aktuellen Buchhits anschaffen: „Endlich beliebt“, ein Comic-Roman im Tagebuch-Stil, stand bei den Mädchen ganz hoch im Kurs, während die Jungs eher „Gregs Tagebuch“ verschlangen. Bei den etwas Älteren machte das Skelett Skulduggery, das als Detektiv skurrile Fälle löst, das Rennen.

Insgesamt waren Abenteuer- und Fantasy-Romane gefragt, vor allem, wenn sie nicht allzu seitenreich daherkamen: „An die dicken Schwarten wagten sich meist nur Vielleser heran“, erzählt Anja Merz, Leiterin der Jugendbi­bliothek „Young Corner“. Die meisten anderen hatten erstmal ein Ziel vor Augen: Drei Bücher zu schaffen. „Manche tun sich damit schwer. Und wenn Ungeübte dann drei Bücher lesen, ist das schon super. Dann ist unser Ziel auf jeden Fall erreicht.“

Buntes Programm zum Abschluss

Weit übers Ziel hinausgeschossen sind ein Junge, der 17 Bücher in seinem Leselogbuch verewigt hat, und ein Mädchen, das sage und schreibe 29 Bücher verschlungen hat. Dass sie nicht nur die Klappentexte gelesen hatten, hat das Team des Sommerleseclubs mit gezielten Fragen überprüft, bevor’s den begehrten Stempel ins Leselogbuch gab. Aber auch ohnedies hatten die jungen Leseratten meist ein großes Mitteilungsbedürfnis: „Das war richtig schön zu beobachten, wie sie drauflosgesprudelt und ganz aufgeregt von ihrem Buch erzählt haben. Das war genau so, wie wir es uns erhofft hatten“, erzählt Bibliotheksleiter Hans-Dietrich Kluge-Jindra. „Manche waren so begeistert, dass man selbst Lust bekam, das Buch auszuleihen“, sagt Kinderbibliothek-Mitarbeiterin Esther Schiwik. Einige haben sich sogar bereit erklärt, ihre Favoriten beim großen Finale der Sommerleseclub-Aktion vor großem Publikum vorzustellen – am Samstag im Rahmen des Medientages rund ums Bert-Brecht-Haus.

Mit finanzieller Hilfe der Sparkassen-Bürgerstiftung gibt’s dann nämlich für jeden erfolgreichen Teilnehmer ein kleines Geschenk und für alle ein buntes Programm auf dem Saporoshje-Platz.

Das große Finale am Samstag beim Medientag

Ab 15 Uhr ist der Sommerleseclub-Stand geöffnet: Dann können alle ihre Zertifikate und die kleinen Geschenke abholen.

Ab 15.30 Uhr erklimmen zwei Schülerbands die Bühne, die „Geek Guys“ und „The Nameless Ones“, bevor um 16 Uhr der offizielle Teil beginnt, bei dem auch die Hauptpreise – etwa Tickets für Freizeitparks, Bäder oder Kinos – verlost werden. Für die Moderation konnte Autor Manfred Theisen gewonnen werden.