Oberhausen. . Nach 17 Jahren unter Tage ist der Oberhausener Klaur Ogorek, nach der Geburt seiner zwei Töchter, als Hausmann tätig und hat Zeit sich mit Leidenschaft seinem Hobby zu widmen: Aus Schrott entwirft er phantasievolle Skulpturen. Käfer, Libellen oder auch Drachen kann man im Garten und an der Hauswand entdecken.

Das Haus von Klaus Ogorek und seiner Familie in der Dunkelschlagsiedlung kann man nicht verfehlen. An den Wänden krabbeln Käfer, Libellen und andere Flügeltiere herum – gefertigt aus Schrott. Bahnt man sich den Weg am Haus vorbei in den Garten, werden die Skulpturen größer und noch skurriler. Es ist das Tor in eine andere Welt.

Zwischen mächtigem Bambus, Kirschbaum und Korkenzieherweide gibt es kaum einen Platz, an dem nicht Stahl-Figuren um die Ecke gucken. Hier ist es ein knallgrüner Frosch aus alten Gießkannen, dort ein Fantasievogel aus Teilen, die einst ein Auto waren. Und aus einem ganz besonderen Topf wurde inzwischen auch ein Kunstwerk. Klaus Ogorek erinnert sich: „In dem Topf haben meine Eltern 1947 den ersten Weihnachtsbraten gemacht.“

Lehre als Schlosser

Der 53-Jährige hat sich dem Schrott verschrieben; und das hat nicht nur mit seinem erlernten Beruf zu tun: „Ich habe eine Lehre als Schlosser gemacht und später 17 Jahre unter Tage auf der Zeche Sterkrade/Osterfeld gearbeitet.“ Dann aber nahm sein Leben eine ganz andere, künstlerische Richtung: „Meine Frau und ich haben über Kinder nachgedacht, wir bekamen zwei Töchter, die heute 10 und 15 Jahre alt sind. Und weil meine Frau studiert hat und besser als ich verdient, mache ich den Hausmann. Ich war mit unseren Kindern beim Babyschwimmen und in der Krabbelgruppe.“ Waschen, putzen, kochen, die Hausaufgaben begutachten – das macht der Sterkrader mit Leidenschaft. Aber: „Ich hatte irgendwann die Idee, etwas Kreatives zu machen.“

Mit Holz und Stein hat er begonnen. Letzteres aber staubte zu sehr. Schließlich fand er zum Schrott: „Das ist meine Sucht geworden.“ Er wandert übers alte Zechengelände, ist gern gesehener Gast auf einem Osterfelder Schrottplatz: „Ich kriege da nix umsonst, muss schon den Kilopreis zahlen.“ Wenn er Schrott findet, sieht er keinen Auspuff oder Bremsklotz, keinen rostigen Pfahl; er sieht Köpfe, Finger und Arme.

Kunst aus Schrott

Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen.
Klaus Ogorek aus Oberhausen macht aus altem Schrott Kunst. Seine Kunstwerke hat er im Garten stehen und einige sogar an der Hauswand hängen. © Kerstin Bögeholz
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Über die Jahre sind seine Skulpturen immer fantasievoller geworden. Wenn er arbeitet, bestimmt der Schrott, wo’s hingeht: „Ich lese gern Fantasybücher. Wenn ich dann denke, ich mache mal einen Drachen, kann gut am Ende ein Samurai daraus werden.“ Er findet gerade diesen Entstehungsprozess spannend: „Irgendwie hat jedes Teil seine eigene Aussage. Schrauben beispielsweise bekommen eine neue Bedeutung, werden Augen oder Finger.“ Gern sitzt er im Garten und betrachtet seine Werke, die vor allem abends ein Eigenleben zu entwickeln scheinen. „Es ist schon so, dass sie ein Symbol für Vergänglichkeit sind. Selbst Stahl hält nicht ewig.“

Die Familie hat sich an das Hobby des "Schrott-Künstlers" gewöhnt 

Viele Besucher halten an seinem Haus, zücken Kameras und staunen: „Viele Ältere entdecken in den Figuren Werkzeuge, mit denen sie selbst früher gearbeitet haben. Das freut mich“, schmunzelt Ogorek. Sein größtes Lob aber bekam er von einem behinderten türkischen Jungen: „Er sagte, er wünschte, er könne so was wie ich machen. Er wollte nicht ,normal’ sein, sondern solche Sachen machen. Das hat mich stolz gemacht.“

Der Platz wird knapp

Auch seine Familie hat sich an die rostigen Mitbewohner gewöhnt, „weil sie wissen, wie viel mir das Hobby bedeutet“. Allmählich aber wird der Platz knapp: „Kaum ist ein Teil fertig, habe ich schon neue Ideen,“ sagt er und zeigt unters Schuppendach. Hier schlummert Material für jede Menge Skulpturen. Nachbarn bringen ihm ihren Schrott, er selbst ist oft mit dem Fahrrad unterwegs und schleppt alles Mögliche an.

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© Kerstin Bögeholz

Und so wird aus alten Autoteilen ein Fantasievogel, aus einem Rechen ein Haarschopf. Und irgendwo findet der Schrottkünstler dann doch ein Eckchen: „Ich bin schneller als der Rost,“ lacht der 53-Jährige. Manchmal verkauft er ein Stück, einige seiner Exponate stehen in einer Dauerausstellung in der Justizakademie Recklinghausen, doch zum Beruf will er sein Hobby nicht machen: „Ich bin zufrieden, wenn ich im Garten sein kann. Und wenn ich sehe, dass sogar die Vögel in meinen Skulpturen wohnen.“

Er wollte ‘mal zählen, wie viele Figuren es sind: „Bei 500 habe ich aufgehört.“ Auf eine Frage wird er wohl keine Antwort bekommen: Wie viel werden die Figuren alle zusammen wiegen? Schmunzelnd meint er dazu: „Wenn ich mal nicht mehr kann, wird hoffentlich der Schrottpreis noch weiter gestiegen sein.“