Oberhausen. Vorbei ist es mit der Kunstaktion “dead drop“, einem USB-Stick in der Mauer des TZU. Die Oberhausener Gebäude Management GmbH (OGM), Eigentümerin des Gebäudes, wird den Datenträger entfernen. “Schade“ findet das Martin K., Besitzer des Sticks. Doch: Rechtliche Bedenken überwogen bei der OGM.

Es hätte eine witzige Kunst-Geschichte werden können, doch für den „dead drop“, den USB-Stick in der Mauer des TZU, hat das letzte Stündlein geschlagen. Die Oberhausener Gebäude Management GmbH (OGM) hat als Eigentümerin des Gebäudes an der Mülheimer Straße beschlossen, den Datenträger zu entfernen. Rechtliche Bedenken überwogen das Verständnis für die Kunstaktion.

Kunst am Bau

„Wir sind Freunde von Kunst am öffentlichen Gebäude“, sagt Alexander Höfer, Sprecher der OGM. Dennoch sei in Absprache mit dem Justiziariat entschieden worden, den Stick auf dem TZU-Gelände zu entfernen – „um uns rechtlich zu schützen“. Schließlich könnten hier anonym Daten hochgeladen werden, „die wir nicht kontrollieren können“.

Wenn dann etwas Illegales dabei wäre, könne auch die OGM rechtlich belangt werden, weil sie den Raum zur Verfügung gestellt habe, so Höfer. Dies wolle man in jedem Fall vermeiden. „Außerdem wären wir gerne vorher eingeweiht worden“, fügt er hinzu. So richtig ärgerlich klingt er dabei jedoch nicht: Der Besitzer des Sticks habe nichts zu befürchten, eine Anzeige wegen Sachbeschädigung sei nicht geplant.

Zu viel Öffentlichkeit

„Schade“, sagt Martin K., als er davon erfährt, dass sein „dead drop“ von städtischer Seite dicht gemacht werden soll. Und dann: „Ich kann’s verstehen.“ Der Programmierer aus Sterkrade, der sich an der inzwischen weltweiten Aktion eines Berliner Künstlers beteiligt hatte, indem er den Datenträger in einer Mauerritze befestigte und zur anonymen Nutzung freigab, ist immer noch von der Grundidee überzeugt.

Ein bisschen weniger Öffentlichkeit wäre der Sache jedoch besser bekommen, folgert er aus der Reaktion. „Es war trotzdem ganz lustig“, sagt K., und dass er den USB-Stick bei der OGM abholen und sich einen neuen Standort für ihn überlegen wolle, „an irgendeinem Ort, der nichts mit städtischen Gebäuden zu tun hat“.

Ein verrostetes Exemplar

Vor ein paar Tagen hat K. eine Radtour nach Duisburg gemacht. Das Ziel: ein „dead drop“ im Hochfelder Rheinpark. „Der ist nach zwei Jahren immer noch da“, erzählt er begeistert. „Etwas verrostet, aber noch da.“ Den Inhalt habe er sich auf den Rechner geladen, aber noch nicht durchgesehen. Musik, Hörspiele und viele Texte seien dabei. K. will weiter daran arbeiten, dass es so etwas auch in seiner Stadt gibt: „Zwei Kilo Fugenmörtel hab ich ja noch.“