Oberhausen.
Im September 2012 begeht die Gedenkhalle ihr 50-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass lädt sie am Sonntag, 2. September, von 11 bis 12 Uhr zu einem Festakt und zu weiteren interessanten Veranstaltungen ein. Aus Platzgründen findet der Festakt in der Panoramagalerie der Ludwig Galerie statt.
Als die Gedenkhalle am 2. September 1962 eröffnet wurde, war sie die erste Einrichtung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Westdeutschland. Oberhausen war damit der Vorreiter einer Entwicklung, der andere Städte und Gemeinden der alten Bundesrepublik erst viele Jahre später folgten.
Vorbildloses Projekt
Die Gründung ging auf ein einstimmiges Votum aller Fraktionen zurück, die damit ein weitgehend vorbildloses Projekt in die Welt setzten. Seitdem ist die Gedenkhalle die zentrale Repräsentanz für das Gedenken in Oberhausen. Hier wird der Opfer des Nationalsozialismus gedacht und die Zeitgeschichte zwischen 1933 und 1945 dokumentiert. Weil sie viele Akteure einbindet, ist die Gedenkhalle ein Ort mit hohem Netzwerkcharakter. Sie wirkt in die Stadtgesellschaft hinein.
Ebenfalls am Sonntag, 2. September, zeigt die Bremer Shakespeare Company ihre Inszenierung „Aus den Akten auf die Bühne: Im Lager hat man auch mich zum Verbrecher gemacht“. Sie erzählt die Geschichte von Margarete Ries, die von einem Häftling im Lager Ravensbrück zum Kapo in Auschwitz „aufstieg“. Der Eintritt ist kostenlos.
In der Gedenkhalle findet anschließend von 16 bis 17.30 Uhr die Veranstaltung „Musik als Waffe. Das politische Lied während der Weimarer Republik und der NS-Zeit“ statt. Es handelt sich um einen Vortrag, den Michael Lang mit Original-Schelllackplatten, abgespielt auf dem Grammophon, hält. Auch diese Veranstaltung ist kostenlos.
Frauenkabarett im Malersaal
Zum Abschluss des Festtages gibt es im Malersaal des Theaters, Will Quadflieg-Platz 1, Kabarett von 20 bis 22 Uhr. Das Frauenkabarett Generationskomplott zeigt „Kann denn Jubeln Sünde sein…“ Eintritt 14 Euro, ermäßigt 5 Euro. Die Aufführung findet in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle statt.
Der Katalog „Eine – reine – keine Stadtgesellschaft. Oberhausen im Nationalsozialismus 1933 bis 1944“ ist pünktlich vor dem Geburtstag der Gedenkhalle erschienen. Er wird in einer der nächsten Ausgaben dieser Zeitung vorgestellt.