Oberhausen.

Erst kommt die Ansprache des Bürgermeisters, dann ziehen die Athleten, Pardon, die Teilnehmer der internationalen Jugendbegegnung mit fliegenden Fahnen ins Stadion, Pardon, ins Ebertbad ein. Der Applaus ist riesig, die Stimmung ausgelassen.

„Danke für die Einladung“, sagt der junge Mann aus Polen, den seine Delegation dafür ausgewählt hat, die Grußworte zu sprechen und das Gastgeschenk zu überreichen. Er sagt es englisch: „Wir sind sehr froh, dass wir die Chance haben, hier dabei zu sein. Es ist das sechste Mal, dass wir mitmachen und wir haben Ihnen ein traditionelles Haus und Süßigkeiten aus unserer Heimat mitgebracht.“

Völkerverständigung

Da ist Klaus-Dieter Broß, der zum ersten Mal die Ehre hat, eine Multi zu eröffnen, schon ganz gerührt. „Man spürt ein Stück weit die Völkerverständigung“, wird er später sagen, dass ihn diese gelöste Stimmung im Saal sehr beeindruckt hat und dass er seine Aufgabe, hier als oberster Repräsentant für die Stadt zu stehen, „einfach klasse“ fand, „eine tolle Sache“.

Doch zunächst reiht sich Dank an Dank. Während im Hintergrund auf der Leinwand ihr Eintreffen in Oberhausen und Umarmungen von Gästen und Gastgebern gezeigt werden, erklimmen die Gruppensprecher der Rumänen die Bühne. „Hallo, guten Morgen!“, sagen sie auf Deutsch. Weiter geht’s in englischer Sprache. „Ich freue mich auf die zwei Wochen und ich glaube, sie werden unglaublich!“ Spaß wollen sie haben und etwas über Kulturen lernen.

Reden ist kein leichter Job

Megion nimmt zum dritten Mal an einer Multi teil. In vielen Treffen, sagen die jungen Russen, habe sich ihre Gruppe auf das Ereignis vorbereitet. Das dokumentieren sie nun mit einem Filmbeitrag. Die Mischung aus Comic und Tanz kommt an. Beifall braust auf, Broß erhält ein Wappen in Form einer kleinen Statue.

Dass es kein leichter Job für junge Leute ist, vor einer solch großen Versammlung zu reden – das Bad ist rappelvoll – gibt die Sprecherin aus der türkischen Gruppe zu. „Entschuldigung, ich bin sehr aufgeregt.“ Auch dafür gibt’s einen anerkennenden Applaus.

„Beim zweiten Mal schon wie zu Hause“ fühlen sich die Chinesen. Die Chance, Freundschaften zu knüpfen, wollen sie nutzen und sie vergessen auch nicht, die Organisatoren der Begegnung zu loben.

Einladung zu Jugend-Winterspielen

Deutsch lernen sie in der Ukraine: „Schöne Grüße“, übermittelt Julia. „Ich bin das erste Mal dabei und es scheint, eine tolle Veranstaltung zu sein.“ Ihr Team-Kollege war schon hier, als er zehn Jahre alt war und: „Schon damals habe ich gesagt, dass die Multi toll ist.“

„Zu den Internationalen Jugend-Winterspielen in ihrer Heimat im nächsten Jahr seid ihr schon mal alle herzlich eingeladen“, sagt der Jugendliche aus Baschkortostan. Dann folgt die Begrüßung per Saxophon: „Hit the Road, Jack“! Im Karneval wäre jetzt die erste Rakete aufgestiegen.