Oberhausen. . Nur vier Firmen in Oberhausen und Mülheim legten für Juni 2012 Anträge für Kurzarbeit vor, so die Agentur für Arbeit. Ob sich die Zahl im Laufe des Sommers noch steigert, lässt sich jedoch erst in ein paar Monaten sagen.
Beim Stahlkonzern Thyssen-Krupp beginnt im August für rund 2000 Mitarbeiter die Kurzarbeit, weil sich die Bilanzen negativ entwickelt haben. In Oberhausen zeichnet sich derzeit keine verstärkte Kurzarbeits-Planung ab, sagt Katja Hübner, Sprecherin der Agentur für Arbeit Oberhausen und Mülheim.
Nach Informationen von Radio Oberhausen meldeten bislang nur vier Unternehmen im Bezirk Oberhausen/Mülheim Kurzarbeit für Juni 2012 an. Katja Hübner: „Das heißt aber nicht, dass diese auch tatsächlich Kurzarbeit einführen.“ Das Verfahren sei für Außenstehende denkbar kompliziert: „Firmen, die befürchten, in absehbarer Zeit auf Kurzarbeit zurückgreifen zu müssen, melden dies oft vorzeitig an. Sie haben dann drei Monate lang Zeit, die Ansprüche geltend zu machen.“
Im Januar waren 36 Firmen in Kurzarbeit
Insofern gebe es derzeit nur vom Januar 2012 Zahlen vom tatsächlichen Kurzarbeiter-Status: „Da waren 36 Firmen in Kurzarbeit. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren es 95 Betriebe“, rechnet Hübner vor und nennt den Schnee-Winter 2009/2010 als einen Grund für diese hohe Zahl. Dafür spricht, dass von den 36 Betrieben 16 aus der Baubranche kamen, nur drei waren es aus dem verarbeitenden Gewerbe (Stahl/Metall). Damals arbeiteten 616 Mitarbeiter in Oberhausen in Kurzarbeit, so die Sprecherin der Arbeitsagentur.
Im Juni 2011 hatten ebenfalls vier Betriebe Kurzarbeit angemeldet. „Am Ende wurden es 30, die im Juni 2011 im Arbeitsamtsbezirk Kurzarbeit hatten“, sagt Katja Hübner. Auch hier lag die Baubranche mit 12 Betrieben an der Spitze, sechs waren es im Handel und dem Bereich Kfz-Reparatur.
Ob es in diesem Sommer bei vier Betrieben bleibt, die im Arbeitsamtsbezirks Oberhausen/Mülheim tatsächlich im Juni kurzarbeiten oder ob sich diese Zahl noch steigert, „können wir erst in ein paar Monaten sagen, wenn die Fristen eingehalten wurden“, so Katja Hübner.
Kurzarbeitsmeldung für Mitarbeiter wichtig
Der rechtzeitige Eingang der Kurzarbeitsmeldung bei der Arbeitsagentur sei vor allem für die Mitarbeiter wichtig, denn die Agentur finanziert einen Teil der durch die Kurzarbeit entstehenden Einkommensausfälle.
„Es gibt aber eine Reihe von Voraussetzungen, unter denen Kurzarbeitergeld gewährt wird“, sagt Katja Hübner. Dazu gehört beispielsweise, dass es keine andere Möglichkeit für das Unternehmen gibt, den Engpass aufzufangen und dass es sich um eine vorübergehende Situation handelt: „Mitarbeiter der Agentur für Arbeit prüfen das sehr genau, auch durch Kontrollen in den Betrieben.“ Kurzarbeit heißt für die betroffenen Arbeitnehmer auch, dass die Arbeitsagentur sie „in andere zumutbare Arbeit – Zeitarbeits- oder Dauerverhältnis – vermitteln kann“.