Einmal Prinz zu sein... Dieser karnevalistische Klassiker wirkt im Sommer immer etwas bemüht. Und richtig: Karneval hat im Sommer etwas mit Mühe zu tun. Denn: Gerd Rien bereitet mit seinem Team derzeit sorgsam die neue Narrenspielzeit vor. Programmpunkte planen, Termine eintragen, die Regentschaft auf ein finanzielles Gerüst stellen. Aufwändiges werkeln für einen großen Traum, denn Rien ist bereits seit 20 Jahren Karnevalist – die Prinzenzeit ein Höhepunkt.
Ein Höhepunkt, eine tolle Zeit – doch noch vor drei Monaten erlebte der so lebensfrohe Mann einen Schock. Ein Herzinfarkt riss Rien kurzerhand aus seinen Planungen. Der gebürtige Liricher musste für mehrere Wochen ins Krankenhaus. Eine schwierige Zeit, wie Rien sagt, in der die Sorge um die Gesundheit die heitere Vorfreude plötzlich vergessen machte. Das Prinzendasein wirkte meilenweit entfernt. Rien erinnert sich: „Ich dachte nur: So, der Traum ist nun geplatzt!“
Arzt machte wieder Mut
Ein Ereignis hinter den kargen Krankenhausmauern machte dem 56-Jährigen, der für eine Elektrotechnikfirma arbeitet, letztlich aber wieder Mut. „Mein behandelnder Arzt kam zu mir und sagte: Ihr Traum ist nicht geplatzt! Sie werden wieder fit und bei der Prinzenkürung auf der Bühne stehen.“ Eine Aussage, die Rien motivierte. Heute wirkt er erholt und zufrieden. Und zeigt sich voller Pläne. Wohlwissend, ein gutes Team um sich herum zu haben.
Hofmarschall Mario Hochmuth, Minister Heinz-Günter Hanslik und die Paginnen Anja Frachowiak, Yvonne Hense und Lena Groesdonk sowie Fahrer Bodo Reintjes und Prinzenführer Lothar Ströhmann komplettieren das Regententeam. Alleine ist ein Stadtprinz nicht – während der Session in den Sälen und im Sommer bei den vielen Sommerfesten der 18 Oberhausener Vereine.
„Es war klasse – mein Hofstaat hat mich während meiner Zeit im Krankenhaus prima vertreten!“ Und eine besondere Überraschung hatte sich Riens Mannschaft auch noch einfallen lassen. Bei jedem Auftritt entrollten sie ein lebensgroßes Porträtbild des Regenten. „So war ich trotzdem immer dabei“, sagt Gerd Rien. „Wenn du das zum ersten Mal siehst, stehen dir direkt die Tränen in den Augen.“ Beheimatet ist Rien in der Ehrengarde der Stadt Oberhausen, die ihr närrisches Jubiläum 1 x 11 Jahre bereits vor drei Jahren feierte. Aufgrund von Überschneidungen mit Jubiläen anderer Vereine holt das Traditionscorps die Gelegenheit nun nach, den Prinzen zu stellen. Rien, der durch seine damals in einer Garde tanzenden Tochter zur Narretei kam, baute bei der Ehrengarde das Fahnenschwenkercorps auf.
Orden ist bereits entworfen
Da wundert das Motto des künftigen Regenten nicht: „Mit Tradition die Fahne schwingen – Karneval soll allen Freude bringen!“
Bis zum Elften im Elften müssen noch einige Dinge vorbreitet werden, obwohl die Planungen „schon sehr weit sind“, wie Rien sagt. Vor allem der Wagenbau und das Prinzenheft sind noch „Baustellen“. Der Orden ist bereits entworfen, auch die schmucke Garderobe ist abgemessen. Beides ist aber noch „Verschlusssache“. Denn möglichst viele Überraschungen möchte Gerd Rien bei seiner Proklamation am 17. November (Luise-Albertz-Halle, Beginn: 18.45 Uhr) seinen Gästen bieten. Dann wird aus dem Bürger Gerd Rien schließlich seine Tollität Gerhard I., Prinz von Groß-Oberhausen.
Was für einen Verlauf wünscht er sich für die Session 2012/2013? „Ich wünsche mir, dass alle gesund bleiben! Und dass wir viel Spaß und Freude miteinander haben!“
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