Oberhausen. Das Büro für Chancengleichheit besteht nunmehr seit einem Jahr – Zeit für Leiter Andreas Stahl und seine Stellvertreterin Britta Costecki einen Rückblick zu wagen
„Wir sind noch nicht ganz angekommen“, räumt der Leiter des städtischen Büros für Chancengleichheit, Andreas Stahl, ein. Vor einem Jahr wurden an dieser zentralen Stelle die Themen Gleichstellung, Integration, Leben im Alter, Familien, bürgerschaftliches Engagement und Inklusion zusammengeführt, die bisher über verschiedene Fachbereiche verteilt waren. Gemeinsam mit seiner Kollegin und Stellvertreterin Britta Costecki blickt Andreas Stahl auf die ersten zwölf Monate zurück und gibt einen Ausblick auf die künftigen Schwerpunktthemen.
„Vom Papier her ist es tatsächlich ein Jahr“, erklärt Stahl, „aber erst, wenn man auch in einem Haus zusammensitzt, kann die Arbeit richtig losgehen.“ Das war beim 14-köpfigen Team des Chancenbüro bis zum November noch nicht der Fall. „Wir saßen über die gesamte Stadt verteilt.“ Dann aber erfolgte der Umzug in die Kulturvilla, die direkt gegenüber des Rathauses liegt. „Im April kam auch die letzte Kollegin hinzu, die sich des Themas Inklusion annimmt.“
"Wir haben bereits verschiedene Projekte angeschoben."
Also bisher noch etwas Stillstand im Büro für Chancengleichheit? Keinesfalls, sagt Andreas Stahl. „Wir haben bereits verschiedene Projekte angeschoben.“ Eines davon betrifft das Thema Pflegeberufe. „Obwohl immer mehr Menschen auf Pflege angewiesen sind, gibt es in diesem Bereich doch einen deutlichen Fachkräftemangel“, so Stahl. Um dieses Problem anzugehen und auch die Wertschätzung von Pflegekräften zu steigern, wurde im März ein Aktionsplan auf den Weg gebracht. „Zum Start hatten sich 30 Kooperationspartner zusammengefunden. Inzwischen sind es sogar schon ein paar mehr.“ Schulen, Krankenversicherungen oder auch der Integrationsrat sind dabei. „Wir sind da schon breit aufgestellt.“
Andere vorherrschende Themen seien etwa die lokale Umsetzung des Landesprogramms „Kein Kind zurücklassen“, das Projekt „Zukunftsfaktor Bürgerengagement“ oder der große Bereich der Inklusion. „Wir verstehen uns vor allem als Netzwerker, die Themen anschieben und Partner dafür suchen“, schildert Britta Costecki, stellvertretende Leiterin und Gleichstellungsbeauftragte. Bisher sei man auch fast immer auf offene Ohren gestoßen.
„Eine jahrelange Beratung und Begleitung durch unser Büro ist nicht das Ziel. Diese Projekte sollen am Ende auf eigenen Füßen stehen“, so Costecki. Einen Vorteil, den sie in der Einrichtung des Chancenbüros sieht, ist die Ansiedlung direkt unter dem Büro des Oberbürgermeister. „Die Wege sind so sehr kurz. Der Austausch mit Klaus Wehling klappt reibungslos.“
Familienkongress in der Luise-Albertz-Halle geplant
Auch in anderer Hinsicht liefere die enge Zusammenarbeit verschiedener Bereiche einen Mehrwert. „Es ist jetzt ein breiteres Denken da, so wird auch über den Tellerrand des eigenen Themenschwerpunkts geblickt.“ Das kann Andreas Stahl bestätigen. „Wir planen zusammen mit dem Familienministerium einen Familienkongress, der nächstes Jahr in der Luise-Albertz-Halle stattfinden soll.“